Die Kernspintomographie, auch Magnetresonanztomographie (MRT) genannt, ist ein hochmodernes Untersuchungsverfahren der bildgebenden Diagnostik. Bei einer MRT werden Sie einem Magnetfeld ausgesetzt. Da der menschliche Körper in der Hauptsache aus magnetisierbaren Wassermolekülen besteht, ist es möglich, diese im Magnetfeld auszurichten. Anschließend werden sie durch spezielle Spulen angeregt und die dabei erzeugten Veränderungen werden gemessen. Somit lassen sich sehr exakte Schnittbilder von nahezu allen Regionen des menschlichen Körpers in beliebigen Raumebenen mit optimalem Weichteilkontrast erzeugen. Es werden im Gegensatz zu Computertomographie und Röntgen keine ionisierenden Strahlen verwendet. Dieses diagnostische Verfahren wird in der Medizin seit den 80er Jahren eingesetzt. Seit Oktober 2004 haben wir die Möglichkeit, unsere Patienten mit einem modernen Magnetresonanztomographen neuester Technologie (Magnetom Symphony 1,5 Tesla der Fa. Siemens) zu untersuchen.
Die meisten MRT-Untersuchungen werden liegend auf dem Rücken durchgeführt. Die Untersuchungszeit beträgt im Schnitt 20 Minuten und stellt damit hohe Anforderungen an die Kooperativität des Patienten, der, um eine gute Bildqualität zu erreichen, über den gesamten Zeitraum in unveränderter Position ruhig liegen muss. Bei einigen Untersuchungen (Bauch oder Thorax) bitten wir den Patienten ab und zu den Atem kurz anzuhalten.
Während der Untersuchung treten starke Klopfgeräusche in unterschiedlichem Rhythmus auf. Unsere Patienten erhalten aus diesem Grund einen Lärmschutz-Kopfhörer zum dichten Verschluss des äußeren Gehörgangs.
Auch Patienten mit Platzangst können untersucht werden. Falls nach einem ausführlichen Gespräch die Untersuchung doch nicht durchgeführt werden kann, kann ein Beruhigungsmittel in die Vene gespritzt werden. Allerdings darf der Patient am gleichen Tag kein Auto fahren oder schwere Maschinen bedienen. Deshalb bitten wir Sie, zur Untersuchung eine Begleitperson mitzubringen.
Bei der klinischen Fragestellung nach Tumoren oder Entzündungen ist immer eine Kontrastmittelgabe notwendig. Das MRT-Kontrastmittel ist im Allgemeinen sehr gut verträglich und nahezu nebenwirkungsfrei. Es enthält kein Jod und kann daher auch bei Patienten mit Allergie gegen jodhaltiges Röntgenkontrastmittel eingesetzt werden. Innerhalb weniger Stunden wird das MRT-Kontrastmittel mit dem Urin wieder vollständig aus dem Körper ausgeschieden.
Allerdings ist zu beachten, dass Schrittmacher-Patienten, Träger von Cochlea-Implantaten sowie Patienten mit älteren Metallimplantaten oder Granatsplittern nicht untersucht werden dürfen. Titanimplantate, die meisten Herzklappen, Stents oder feste Zahnprothesen stellen bei der MRT-Untersuchung jedoch kein Problem dar.