Gallensteine sind auskristallisierte Bestandteile der Gallenflüssigkeit. Diese Steine können in der Gallenblase oder im Gallengang entstehen. Meist verursachen Gallensteine keine Beschwerden. Je nach Lage und Größe können sie aber auch Schmerzen auslösen – von mäßigen Beschwerden im rechten Oberbauch bis zu heftigen Gallenkoliken.
Bei rund 15 % aller Frauen und etwa 7,5 % der Männer bilden sich im Laufe des Lebens Gallensteine. Das Risiko Gallensteine zu bekommen steigt mit dem Alter. Bestimmte Risikofaktoren begünstigen das Entstehen von Gallensteine. Die wichtigen lassen sich in der sogenannten 6-f-Regel zusammenfassen:
Rund ¾ aller Menschen mit Gallensteinen haben keinerlei Beschwerden. Hierbei spricht man von stummen Gallensteinen. Sie werden – wenn überhaupt – nur zufällig entdeckt z. B. bei einer Routine-Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes.
Symptomatische Gallensteine dagegen verursachen unterschiedlichste Beschwerden.
In leichteren Fällen rufen sie Schmerzen und unspezifische Beschwerden im Oberbauch hervor wie Völle- oder Druckgefühl, Aufstoßen und Blähungen. Diese Symptome treten meist nach einer Mahlzeit auf und können sich durch den Verzehr von fetten und/oder gebratenen Speisen verstärken.
Manchmal lösen Gallensteine auch heftige, krampfartige Schmerzen im rechten Mittel- und Oberbauch aus. Dann spricht man von Gallenkoliken. Diese treten auf, wenn Gallensteine den Ausgang der Gallenblase blockieren oder im Hauptgallengang feststecken. Die Schmerzen können in den Rücken und in die rechte Schulterregion ausstrahlen. Mögliche Begleitsymptome sind Schweißausbrüche, Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen.
Die akute Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) ist ein weiteres Krankheitsbild von Gallensteinen, meist ausgelöst durch einen vorübergehenden Verschluss des Gallenblasenganges. Patienten haben rechtsseitige Oberbauchschmerzen, eine Leukozytose und Fieber. In der Ultraschalluntersuchung der Gallenblase zeigt sich gegebenenfalls eine Dreischichtung der Gallenblasenwand. Unter Anwendung dieser Kriterien kann die Diagnose „akute Cholezystitis“ eindeutig und nachvollziehbar gestellt werden.
Eine Vielzahl dieser Patienten braucht kurz-, mittel- oder langfristig eine Cholezystektomie, um ein erneutes Auftreten dieser Beschwerden zu vermeiden. Bei rezidivierenden Gallenkoliken kann der Zeitpunkt der Operation vom Patienten frei gewählt werden. Bei der akuten Entzündung der Gallenblase sollte die Operation möglichst frühzeitig nach Auftreten von Beschwerden durchgeführt werden, wenn keine Kontraindikationen bestehen.
War vor einigen Jahren der Standard der operativen Behandlung die konventionelle Cholezystektomie über einen Bauchschnitt im rechten Oberbauch, so veränderte sich das Vorgehen mit zunehmender Expertise im Bereich der Schlüssellochchirurgie zugunsten der laparoskopischen Cholezystektomie auch bei der akuten Entzündung. Dies ist mit wesentlich geringeren Komplikationsraten behaftet.
Der stationäre Aufenthalt nach der laparoskopischen Cholezystektomie beträgt in der Regel 2-3 Tage.