Bei Arthrose handelt es sich um einen Gelenkverschleiß mit Abnutzung des Knorpels in Kombination mit Entzündungsvorgängen. Mögliche Ursachen sind unter Anderem anlagebedingte Fehlstellungen, Stoffwechselerkrankungen wie Gicht, entzündliche Gelenkerkrankungen (Rheuma), frühere Verletzungen und Überlastung durch zu hohes Körpergewicht.
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Körpers, führt eine komplexe, durch mehrere Bänder geführte Bewegung aus und muss das ganze Körpergewicht tragen. Daher ist es häufig betroffen.
Neben der Ausdünnung der Knorpelschicht bis hin zum vollständigen Verlust sind knöcherne Anbauten an die Gelenkflächen (Osteophyten) auch im Röntgenbild gut erkennbare Zeichen für eine Arthrose.
Typische Zeichen für eine Arthrose des Kniegelenks sind bewegungsabhängige Schmerzen, die bei längerer Belastung zunehmen, ein Anlaufschmerz nach längerem Ruhen, Nacht- und Ruheschmerzen, eine Schwellneigung, eine zunehmende Einschränkung der Beweglichkeit sowie eine zunehmende O- oder X-Bein Fehlstellung.
Abhängig vom Ausmaß des Gelenkverschleißes, des Alters des Patienten und weiterer Faktoren kommen verschiedene Behandlungen in Betracht. Wenn nicht-operative Therapien wie Physiotherapie, stoßabsorbierende Schuheinlagen oder Kompressionsbandagen nicht ausreichen sind dies:
Knorpelwiederherstellende Verfahren wie eine Microfracturierung oder eine Mosaikplastik: Dabei wird bei kleineren, lokalisierten Knorpelschäden der Knorpelbelag wiederhergestellt. Dies ist nur bei einer beginnenden Arthrose möglich.
Umstellungsosteotomie: Bei einer Kombination aus X- oder O-Bein mit einseitigem Knorpelverschleiß kann durch eine Korrektur der Beinachse eine Beschwerdebesserung erreicht werden. Die Arthrose schreitet dann langsamer voran und es wird Zeit gewonnen bis zum Einbau eines Kunstgelenks.
Schlittenprothese: Bei isoliertem Gelenkverschleiß, der auf den inneren oder äußeren Gelenkanteil begrenzt ist, kann minimalinvasiv ein Teilgelenkersatz implantiert werden. Der Eingriff ist schonender, die erreichbare Beweglichkeit besser als bei einer Oberflächenersatzprothese.
Oberflächenersatzprothese: Sind alle Gelenkflächen betroffen oder bestehen schon Bewegungseinschränkungen oder Fehlstellungen durch die Arthrose, müssen alle Gelenkoberflächen durch das Kunstgelenk ersetzt werden. Dabei werden die Fehlstellungen mit korrigiert.