Aus dem Klinikverbund Südwest

Arbeit im Hochrisikobereich verbindet

12.11.2024

Experten aus dem Bereich Anästhesie und Intensivmedizin im Klinikverbund Südwest bekamen im Rahmen eines Symposiums Einblicke in die Arbeit am Flughafen Stuttgart.

Egal ob in der Luftfahrt oder im OP - Menschen, die in höchst sensiblen und sicherheitsrelevanten Bereichen arbeiten, tragen eine besondere Verantwortung. Einzelne Fehler, sogenannte „Never Events“, können oft gravierende Folgen haben, weshalb standardisierte Prozesse, klare Richtlinien und kontinuierliche Weiterbildung unerlässlich sind, sowohl in der Behandlung von Patienten als auch im Umgang mit Passagieren.

Unter dem Motto „Von anderen Profis lernen“ war ein 60-köpfiges Team aus Pflegekräften und ärztlichem Personal des Zentrums für Anästhesie und Intensivmedizin des Klinikums Sindelfingen-Böblingen und Krankenhaus Herrenberg kürzlich im Rahmen eines Minisymposiums am Flughafen in Stuttgart zu Gast, um sich mit den Luftfahrtexperten zu Themen rund um die Sicherheitskultur auszutauschen. Denn auch bei der Arbeit am Landesflughafen sind Themen wie das strikte Abarbeiten von Checklisten, das Einhalten des Vier-Augen-Prinzips, das Befolgen klarer SOPs sowie ein konstruktiver Umgang mit Fehlern essentiell.

Neben dem Austausch mit Vertretern des Sicherheitspersonals und Notfallsanitätern erhielten die Teilnehmer im Rahmen einer Führung auch einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen Bereiche eines Airports: von der Sicherheitsschleuse, über die Gepäckabfertigung und das Vorfeld bis zur Flughafenfeuerwehr und der Sanitätsstation.
„Der Austausch war für uns sehr wertvoll, da die Experten am Flughafen häufig mit denselben Themen konfrontiert sind wie wir in der Klinik“, freut sich Dr. Andreas Ostermeier, Chefarzt des Zentrums für Anästhesie und Intensivmedizin im Klinikum Sindelfingen-Böblingen und Krankenhaus Herrenberg und Initiator des Symposiums.

Zum Hintergrund
Never Events sind schwerwiegende Ereignisse im Zusammenhang mit der Behandlung von Patienten, die es durch standardisierte Prozesse unbedingt zu vermeiden gilt. Im Bereich der Anästhesie und Intensivmedizin werden neben regelmäßigen Simulationstrainings, vor allen Narkosen sogenannte Team-Time-Outs zum Abarbeiten von Sicherheitschecklisten durchgeführt. Zudem wird an jedem Narkosearbeitsplatz eine spezielle Checkliste zum „Crisis Ressource Management“ vorgehalten, das Arbeiten nach dem Vier-Augen-Prinzip ist Standard.