Die Nephrologie am Klinikum Sindelfingen-Böblingen ist seit 2018 von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) offiziell als nephrologische Schwerpunktklinik zertifiziert. Das Zentrum für Nieren- und Hochdruckkrankheiten im Klinikverbund Südwest hat 27 stationären Betten und aktuell 17 Dialyseplätze.
Ab 1. April 2023 hat der Fachbereich nun einen neuen Leiter: Prof. Dr. Ferruh Artunc folgt Dr. Dirk Löhr, der Ende März in den Ruhestand wechselt. Prof. Artunc leitete bislang als Oberarzt am Universitätsklinikum Tübingen die Bereiche Hämo- und Peritonealdialyse, die Hochschulambulanz sowie die nephrologische Betreuung der Intensivstationen. In seiner Tätigkeit ist er mit den niedergelassenen Fachärzten der Region eng vernetzt. Daneben leitet er am Universitätsklinikum Tübingen mehrere durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsprojekte, die er auch weiterhin betreuen wird. Er erhielt in den vergangenen Jahren verschiedene Auszeichungen und Preise, zuletzt den Nils-Alwall-Preis 2019 der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Der 47-Jährige lebt mit seiner Familie in Tübingen.
Prof. Artunc übernimmt nun die Sindelfinger Nephrologie als Sektionsleiter in der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie/Nephrologie unter der Leitung von Chefärztin Prof. Dr. Mariuca Nicotera mit der Aufgabe, das sehr breite wie auch tiefe Leistungsspektrum der Klinik fortzuführen und darüberhinaus bereits die Weichen für den Umzug ins Flugfeldklinikum zu stellen. Dr. Löhr hatte die Nephrologische Klinik 2004 übernommen und sie konsequent zum hochspezialisierten Zentralversorger aufgebaut. Die Zertifizierung als Schwerpunktklinik bietet den Patienten die Gewissheit, auf sämtliche Therapiemöglichkeiten bei akutem und chronischem Nierenversagen zählen zu können. Neben aller Hämodialyseverfahren (Blutwäsche) und Peritonealdialyseverfahren (Bauchfelldialyse) bietet die Klinik auch für Notfallpatienten bei akutem Nierenversagen rund um die Uhr eine Dialyse auf der Intensivstation an. In der Shunt-Versorgung arbeiten die Nephrologen dafür interdisziplinär mit den Kollegen der Gefäßchirurgie zusammen. Neben der engen Kooperation mit den Krankenhausstandorten innerhalb des Verbundes arbeiten die Sindelfinger Nephrologen zudem mit den niedergelassenen Praxen sowie bei einer anstehenden Nierentransplantation Hand in Hand mit den Transplantationszentren des Katharinenhospitals Stuttgart und dem UniversitätsklinikumTübingen zusammen. Darüber hinaus besteht in der Abklärung und medikamentösen Einstellung des schwer einstellbaren Bluthochdrucks eine weitere Spezialisierung. Da der Diabetes mellitus oder Zuckerkrankheit heutzutage die häufigste Ursache einer Nierenerkrankung ist, die zur Dialyse führt, gehört auch die optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels zum Aufgabengebiet der Klinik, ebenso wie die Diagnostik und Therapie von sogenannten Autoimmunerkrankungen, die häufig mit einer Nierenbeteiligung einhergehen.