Aus dem Klinikverbund Südwest

Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte feierlich eröffnet

30.05.2023
Vorstellung der neuen AEMP durch Betriebsleiter Oliver Beer.

Bild: Betriebsleiter Oliver Beer erläutert den Gästen bei der Eröffnung die neue AEMP, u.a. vrnl. Landrat Helmut Riegger, Geschäftsführer Alexander Schmidtke, Regionaldirektorin Alexandra Freimuth und der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Martin Oberhoff.

Luftbild der neuen AEMP

Luftbild: Im Vordergrund die neue AEMP in Modulabauweise auf dem Gelände des Versorgungszentrums, im Hintergrund der Neubau der Kliniken Calw auf dem Gesundheitscampus Calw.

Gesundheitscampus Calw nimmt weiter Gestalt an

Ab Juni kommen die steril aufbereiteten medizinischen Instrumente für das Krankenhaus Calw vom Gesundheitscampus auf dem Stammheimer Feld. Bevor die neue Aufbereitungsanlage für Medizinprodukte (AEMP) des Klinikverbundes Südwest ans Netz ging, hatten Belegschaft und geladene Gäste, darunter zahlreiche Aufsichtsräte, im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit Verbunds-Geschäftsführer Alexander Schmidtke und Landrat Helmut Riegger die Gelegenheit, hinter die Kulissen einer der modernsten Sterilgutversorgungseinheiten der Großregion Stuttgart zu blicken.

“Auf dem Stammheimer Feld, in direkter Nachbarschaft des Neubaus der Kliniken am Gesundheitscampus Calw, entstand in Modulbauweise in den vergangenen Monaten die neue AEMP, die nicht nur die alte im bisherigen Bestandskrankenhaus in Calw ablöst, sondern auch die Kliniken Nagold ab Ende Juni sowie perspektivisch die Krankenhäuser in Herrenberg und Leonberg mit versorgen wird”, unterstrich Helmut Riegger, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreiskliniken Calw gGmbH beim Festakt vor Ort. “Der Aufsichtsrat hat für die AEMP, die künftig jährlich bis zu 1,6 Millionen Medizinprodukte aufbereiten und sterilisieren wird, ein Investitionsvolumen von 6,7 Millionen Euro freigegeben und ein deutliches Signal für zukunftsfähige, standortübergreifende und verbundweite Versorgungskonzepte gesetzt.”

Auf einer Bruttogrundfläche von ca. 600 Quadratmetern und bestehend aus 13 per Schwerlasttransport im Dezember angelieferten Modulen mit einer Nutzfläche von 350 Quadratmetern betreibt die Service GmbH Schwarzwald, eine hundertprozentige Tochter des landkreisübergreifenden Verbundes, künftig die AEMP.
“Wir betreiben somit im Zielkonzept künftig zwei zentrale Aufbereitungseinheiten, eine ab 2026 im Flugfeldklinikum im Landkreis Böblingen, und eine in Calw-Stammheim; sie bilden eine gegenseitige Ausfallsicherung, was erheblich zur Prozessstabilität und Produktsicherheit in den Kliniken beitragen wird”, betonte Alexander Schmidtke, Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest. “Die sichere und hygienisch einwandfreie Behandlung von Patienten hat oberste Priorität - daher kommt hier HighTech von Sterilisatoren über Plasmasterilisatoren, Thermodesinfektoren, Ultraschallbecken bishin zur digitalen Dokumentation zum Einsatz. Und als positiven Nebeneffekt bekommen wir dank der Zentralisierung und der Ende Juni anstehenden Schließung der lokalen Sterilguteinheit am Standort Nagold weitere Freiflächen in der Klinik für medizinische, patientennahe Angebote hinzu.”    
Nach Übernahme der Medizinprodukteaufbereitung für die Kliniken ist geplant die hohe Aufbereitungsqualität und Zuverlässigkeit, welche die qualifizierten Mitarbeitenden tagtäglich sicherstellen, durch eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 13485 auch extern geprüft und bestätigt zu bekommen. Diese Norm wurde für Unternehmen und Organisationseinheiten entwickelt, die hygienisch und technisch einwandfreie Medizinprodukte bzw. die dazugehörigen Dienstleistungen bereitstellen müssen. Medizinprodukte, wie beispielsweise OP-Besteck oder die hochsensiblen Instrumente der OP-Roboter, werden nach ihren material-technischen, funktionellen und konstruktiven Eigenschaften in verschiedene Anforderungsstufen eingeteilt. Am Standort Calw können künftig Medizinprodukte der höchsten Stufe (“kritisch C”) aufbereitet werden. Solche Produkte müssen höchsten Ansprüchen an die Hygiene genügen, sind aber gleichzeitig thermolabil, weshalb eine einfache Dampfsterilisation nicht möglich ist.

“Die Calwer Sterilgutversorgungseinheit wird künftig im Zweischicht-System betrieben, etwa 14 Stunden am Tag, je nach OP-Aufkommen in den Kliniken”, erläutert Oliver Beer, Betriebsleiter der Service GmbH. “Wir können den Fachkräften, die wir zu großen Teilen selber qualifizieren und ausbilden, künftig ein hochmodernes Arbeitsumfeld mit ergonomischer Ausstattung, Sozialräumen und Schulungsarbeitsplätzen anbieten und gleichzeitig eine hohe Versorgungsqualität und Sicherheit für den Klinikverbund Südwest und seine Patienten sicherstellen. Der Dank gilt daher dem Aufsichtsrat, den beiden Trägerlandkreisen Calw und Böblingen sowie der Geschäftsführung für die Investition sowie das in uns gesetzte Vertrauen.”