Jedes Jahr erkranken rund 500.000 Menschen deutschlandweit neu an Krebs und die Patientenzahlen steigen von Jahr zu Jahr weiter. Um die Heilungsaussichten und die Lebensqualität mit der Diagnose Krebs deutlich zu verbessern, arbeiten Fachexperten im Klinikverbund Südwest stetig daran, die bestmögliche Diagnostik, Therapie, Pflege und Nachsorge anzubieten. Gebündelt werden diese Kompetenzen in einem interdisziplinären und sektorenübergreifenden Versorgungskonzept, das in mehreren von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierten onkologischen Zentren zum Tragen kommt.
Die Krebszentren des Klinikums Sindelfingen-Böblingen mit dem Viszeralonkologischen Zentrum für Darmkrebs-, Pankreaskrebs- und Magenkrebspatienten, dem Brustkrebszentrum Böblingen und dem Gynäkologischen Krebszentrum Böblingen bilden zusammen mit dem Prostatakarzinomzentrum in Sindelfingen, den Tumorentitäten Penis- und Hodenkarzinom in der Urologischen Klinik Sindelfingen und dem Zentrum für Hämatologische Neoplasien Sindelfingen ein überspannendes Netzwerk, das bestmögliche Behandlungsergebnisse gewährleistet. Gleiches gilt für das DKG-zertifizierte Prostatakrebszentrum und das Darmkrebszentrum der Kliniken Calw-Nagold.
Dass eine Behandlung in einem zertifizierten Zentrum der Deutschen Krebsgesellschaft einen deutlichen Überlebensvorteil für die Patientinnen und Patienten bedeutet, hat Anfang des Jahres nun auch eine groß angelegte, durch den Gemeinsamen Bundesausschuss geförderte Studie zur „Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren (WiZen)“ der Technischen Universität Dresden gezeigt: Durch die Betreuung in einem zertifizierten Zentrum wurde das Risiko zu versterben um bis zu 26 Prozent gesenkt.
In einem zertifizierten Zentrum arbeiten alle für die jeweilige Tumorerkrankung relevanten Fachdisziplinen zusammen, berufs- und sektorenübergreifend. Damit werden aus Sicht der Patientinnen und Patienten alle Phasen und alle Bereiche ihrer Krebserkrankung adressiert: von der Früherkennung über die Diagnostik und Therapie bis zur Nachsorge und Palliation. Im Rahmen der Zertifizierung müssen alle Partner eines Zentrums jährlich nachweisen, dass sie quantitative und qualitative Mindestvorgaben bzw. Qualitätsindikatoren erfüllen. Die Ergebnisse werden in den Vor-Ort-Begehungen gemeinsam mit den Fachexpertinnen und Fachexperten kollegial und auf Augenhöhe analysiert und, wenn nötig, mit geeigneten Verbesserungsmaßnahmen adressiert. Damit ist ein immer wiederkehrender Prozess der kritischen Auseinandersetzung mit den eigenen Strukturen, Prozessen und Ergebnissen nachhaltig implementiert.
Mit den seit 2017 erstmals zertifizierten Krebszentren im Klinikverbund Südwest, der jährlichen Rezertifizierung und Qualitätskontrolle und dem stetigen Ausbau des Onkologischen Netzwerkes arbeitet der Klinikverbund Südwest weiter am kontinuierlichen Ausbau der Behandlungsqualität für die Patientinnen und Patienten. Die Verbundstruktur mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Ausrichtungen der Häuser und Fachdisziplinen im KVSW bereitet dabei den besten Nährboden für die notwendige interdisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit der Kliniken, Kooperationspartner und Gesundheitsdienstleister.
Die Expertise der Kliniken im Klinikverbund Südwest spiegelt sich auch erneut in der Ärzteliste des Magazins Focus Gesundheit 2022 wieder. Darin empfiehlt Focus Gesundheit im deutschlandweiten Focus-Vergleich in 10 Fachbereichen Mediziner aus den Reihen des Klinikverbundes Südwest als „TOP-Mediziner“ auf ihrem Gebiet.
Dazu gehören Prof. Dr. Thomas Knoll, Chefarzt der Urologischen Klinik Sindelfingen auf den Gebieten Harnsteine, gutartiges Prostatasyndrom und Prostatakrebs, für letzteres ebenfalls ausgezeichnet wurde Dr. Ulrich Haag, Chefarzt der Klinik für Urologie Nagold, Prof. Dr. Guy Arnold, Chefarzt der Klinik für Neurologie Sindelfingen, im Bereich Chronische Schmerzen, Prof. Dr. Martin Götz, Chefarzt der Gastroenterologie/Onkologie Böblingen, auf dem Gebiet der Gastrointestinalen Endoskopie, sowie Prof. Dr. Stefan Benz, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, für die Gebiete der Gallenblase/-wegschirurgie und bei Tumoren des Verdauungstrakts und Prof. Dr. Stefan Renner, Chefarzt der Frauenheilkunde Böblingen, für die Bereiche der Gynäkologischen Tumoren, Gynäkologischen Operationen und Risikogeburt & Pränataldiagnostik.
Laut Focus Gesundheit flossen in die Empfehlung Informationen zu Behandlungsleistung, Reputation, Qualifikation, wissenschaftlichem Engagement und Serviceangeboten ein, die sich aus einer großen Ärztebefragung und öffentlich verfügbaren Daten ergaben. Jeder Arzt erhielt zwischen null und einem Punkt pro Empfehlungskriterium. Die einzelnen Kriterien flossen mit unterschiedlicher Gewichtung ein.
Aufgrund der Bewertungen sind rund 4.200 Mediziner von insgesamt über 400.000 praktizierenden Ärzten in Deutschland in 122 Fachgebieten mit dem Focus Gesundheit-Siegel „Top-Mediziner 2022“ bedacht worden.