Aus dem Klinikverbund Südwest

Bundesweiter Aktionstag gegen den Schmerz

26.05.2023

Der 12. bundesweite Aktionstag gegen den Schmerz findet in diesem Jahr am 6. Juni statt. Die Schmerzambulanz der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Leonberg beteiligt sich wieder an der Hotline.

Was tun bei wiederkehrenden Schmerzen? Was sind die Alternativen zu Medikamenten? Und welche Angebote gibt es, wenn der Schmerz chronisch geworden ist?

Um Betroffene und ihre Angehörigen über Versorgungsmöglichkeiten zu informieren und zu beraten, findet am 6. Juni 2023 erneut der bundesweite „Aktionstag gegen den Schmerz“ statt. 125 Praxen und Kliniken, Apotheken sowie Pflegeeinrichtungen beteiligen sich mit Infotagen und Vorträgen an der Aktion. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. und ihre Partnerorganisationen haben diese Initiative im Jahr 2012 ins Leben gerufen. Ziel ist unter anderem, auf die lückenhafte Versorgung von vielen Millionen Menschen aufmerksam zu machen, die an wiederkehrenden Schmerzen leiden. 

Etwa 23 Millionen Menschen in Deutschland (28 Prozent) berichten über chronische Schmerzen, nur 5 Prozent davon sind durch Tumorerkrankungen bedingt. Legt man die „Messlatte“ der Beeinträchtigung durch die Schmerzen zugrunde, so erfüllen 6 Millionen Deutsche die Kriterien eines chronischen, nicht tumorbedingten, beeinträchtigenden Schmerzes. Die Zahl chronischer, nicht tumorbedingter Schmerzen mit starker Beeinträchtigung und assoziierten psychischen Beeinträchtigungen (Schmerzkrankheit) liegt hierzulande bei 2,2 Millionen Menschen.

Da wiederkehrende Schmerzen im Idealfall behandelt werden sollten, bevor sie chronisch werden, bieten zunehmend mehr Einrichtungen präventive Konzepte an, die auf einem Zusammenspiel aus Medizin, Psychologie und Physiotherapie basieren. „Wichtig ist, dass die Patientinnen und Patienten, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer chronischen Schmerzerkrankung haben, frühzeitig identifiziert werden“, betont Dr. Thomas Klein, Leiter der Schmerzambulanz der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Leonberg. In diesem Stadium hätten die Betroffenen eine gute Prognose, die Schmerzen wieder in den Griff zu bekommen. Hat sich ein Schmerz erst einmal chronifiziert, ist die Behandlung oft langwierig und anstrengend. „Doch auch in diesem Fall haben wir vielseitige Therapiemöglichkeiten, die neben einer individuell zugeschnittenen medikamentösen Behandlung auch nichtmedikamentöse Behandlung mit einschließen“, ergänzt der Schmerzexperte. „Zu den Behandlungsbausteinen zählen beispielsweise eine psychologische Beratung, Physio- und Ergotherapie, ein Biofeedback sowie sportliche Aktivitäten.“

Die Möglichkeiten der modernen Schmerztherapie bekannt und möglichst vielen Patientinnen und Patienten zugänglich zu machen, ist ein wichtiges Anliegen der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V., die mit mehr als 3.600 Mitgliedern die größte wissenschaftliche Schmerzgesellschaft Europas ist. „Der Aktionstag bietet eine Plattform, damit Betroffene und ihre Angehörigen ortsnah und niederschwellig mit Schmerzexpertinnen und -experten ins Gespräch kommen, die mit praktischen Tipps weiterhelfen können“, sagt Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. Eine Übersicht aller Veranstaltungen gibt es auf der Website der Schmerzgesellschaft unter www.schmerzgesellschaft.de. Interessierten stehen dort darüber hinaus ausführliche Patienteninformationen rund um das Thema Schmerz zum Nachlesen zur Verfügung.

 

Hotline-Angebot:

Am 6. Juni von 9.00 bis 18.00 Uhr ist eine kostenlose Telefon-Hotline eingerichtet. Unter Telefon 0800 18 18 120 beantworten eine Vielzahl an Expertinnen und Experten Fragen rund um das Thema Schmerz. Mit dabei: Dr. Thomas Klein, Leiter der Schmerzambulanz der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Leonberg.

Mehr unter www.schmerzgesellschaft.de