Aus dem Klinikverbund Südwest

Endometriosezentrum an den Kliniken Böblingen seit Dezember 2019 erfolgreich zertifiziert

14.02.2020

„Als zertifiziertes Endometriosezentrum der höchsten Stufe vereinen wir bei uns in der Klinik Untersuchung und Beratung sowie Behandlung und ergänzende Therapieansätze." - Prof. Dr. Stefan P. Renner, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Böblingen und Leiter des Endometriosezentrums

Mehr als zehn Prozent aller Frauen leiden unter Endometriose. Damit ist die Krankheit eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen überhaupt.

 Im Dezember 2019 hat die Stiftung Endometriose Forschung, die Europäische Endometriose Liga und die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. das klinisch-wissenschaftliche Endometriosezentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Böblingen erfolgreich zertifiziert. 

Bei der Endometrioseerkrankung siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an, vorrangig am Bauchfell, an den Eierstöcken, auf den Haltebändern der Gebärmutter und im Douglasraum, einer Vertiefung hinter der Gebärmutter, aber auch Darm und Blase können betroffen sein. Die Wucherungen sind zwar in den meisten Fällen gutartig, doch wie die Gebärmutterschleimhaut reagieren auch sie auf die weiblichen Hormone im Blut. Wenn die Zellen zyklusbedingt anschwellen, werden die Krankheitsherde größer, was häufig mit starken Schmerzen einhergeht. Trotz ihrer Häufigkeit ist Endometriose für viele Gynäkologen eine noch recht unbekannte Erkrankung. In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Böblingen ist man auf die Diagnostik und Therapie dieser rätselhaften Erkrankung spezialisiert. Die hohe Behandlungsqualität wurde nun mit der Zertifizierung als klinisch-wissenschaftliches Endometriosezentrum im Dezember 2019 bestätigt. „Als zertifiziertes Endometriosezentrum der höchsten Stufe vereinen wir bei uns in der Klinik Untersuchung und Beratung sowie Behandlung und ergänzende Therapieansätze. Dabei orientiert sich die Behandlung der Endometriose an den individuellen Bedürfnissen der Frau und den aktuellen medizinischen Leitlinien“, erklärt Prof. Dr. Stefan P. Renner, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Böblingen und Leiter des Endometriosezentrums. „Wir sind mit über 400 operierten Endometriose-Fällen im Jahr durch unsere spezialisierten Endometriose-Operateure nicht nur routiniert, was die operative Behandlung betrifft, sondern integrieren das Thema Endometriose auch in unser Ausbildungsspektrum.“ Da bislang die Ursachen der Krankheit nicht bekannt sind, konzentriert sich die Therapie vorrangig auf die Behandlung der Symptome durch Medikamente oder eine minimalinvasive Operation. Ergänzt werden diese Therapien durch Physiotherapie, Schmerztherapie, Kinderwunschtherapie, Ernährungsberatung, alternative Therapien (Naturheilkunde, Akupunktur) u.v.m., für die ausgewiesene Experten mit dem Böblinger Endometriosezentrum kooperieren.
„Um die Erforschung der Krankheit weiter voranzutreiben, beteiligen wir uns an verschiedenen Studien und Fachveranstaltungen“, so Prof. Renner. „Wir freuen uns sehr, dass die Stiftung Endometriose Forschung die Qualität unserer Strukturen und Prozesse mit der Zertifizierung honoriert. Das unterstützt uns auch dabei, die Krankheit bekannter zu machen und den betroffenen Frauen eine gezielte und schnelle Diagnose zu ermöglichen. Die erfolgreiche Zertifizierung des Endometriosezentrums ergänzt das hoch professionelle medizinische Leistungsspektrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe perfekt. So profitieren die Patientinnen der Klinik auch von der geprüften Struktur- und Prozessqualität des von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizieren Brustkrebszentrum und des Gynäkologischen Krebszentrums. Auch im interdisziplinären Beckenboden- und Kontinenzzentrum sowie im Myomzentrum arbeiten Experten verschiedener Fachrichtungen interdisziplinär zusammen und ermöglichen so eine optimale Patientenversorgung.