Aus dem Klinikverbund Südwest

Hohe Geburtenzahlen und zufriedene Patienten

20.08.2019

Bis zu 1.400 Mal im Jahr starten Paare Jahr für Jahr im Herrenberger Krankenhaus in das „Abenteuer Familie“.

Hebammenkreißsaal im Herrenberger Krankenhaus feiert 10-jähriges Jubiläum

 

Im Herbst 2009 wurde der Hebammenkreißsaal im Herrenberger Krankenhaus eröffnet. Ein Erfolgsmodell, das zeigt neben den konstant hohen Geburtenzahlen auch eine aktuelle Patientenumfrage.

Die aktuelle Umfrage wurde von einem unabhängigen Institut durchgeführt und macht eines deutlich: Die Herrenberger Geburtsklinik muss den (bundesweiten) Vergleich nicht scheuen. Die befragten Wöchnerinnen haben der Klinik ein mehr als gutes Zeugnis ausgestellt, fast ausnahmslos wurde die Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen im Herrenberger Haus mit „gut“ oder sogar „ausgezeichnet“ beurteilt. Die Behandlung insgesamt wurde von 96,3 Prozent der Befragten mit „gut“ oder besser bewertet. Aber natürlich gibt es auch Stellschrauben, an denen gedreht werden kann. Die Kritik an der Essensqualität wurde an die richtigen Stellen weitergeleitet, was die Faktoren „Schmerzkontrolle während der Geburt“ und das „Entlassmanagement“ anlangt, wurden bereits erste Maßnahmen eingeleitet. „Wir werden ausführlicher über alternative Mittel für die Schmerzkontrolle informieren und sind derzeit dabei, neue Standards für die Patientenentlassung zu erarbeiten“, benennt Dr. Ines Vogel, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Herrenberger Krankenhaus, zwei der Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, dass die Herrenberger Geburtshilfe weiterhin ein Erfolgsmodell bleibt.

Eines, welches man vor inzwischen zehn Jahren auf den Weg gebracht hat und das auf drei Säulen fußt. „Wir sind als babyfreundliche Klinik zertifiziert und unser Hauptaugenmerk liegt auf einer natürlichen Geburt“, zählt Dr. Vogel zwei dieser Säulen auf. Wenn möglich, wird also auf Interventionen verzichtet. Dazu kommt, sozusagen als i-Tüpfelchen, das Konzept des Hebammenkreißsaals. Mit diesem hat man seinerzeit Neuland betreten und bis heute ein Alleinstellungsmerkmal inne. Denn neben dem Herrenberger Haus gibt es bundesweit nur noch drei weitere Kliniken, die den eben genannten Dreiklang bieten können. Ein Dreiklang, der ein Ziel hat: „Wir bieten den Frauen die Möglichkeit und auch die Bedingungen, die es ihnen ermöglichen, selbstbestimmt zu gebären“, fasst Gudrun Zecha, leitende Hebamme des Herrenberger Krankenhauses, den alles entscheidenden Grundgedanken hinter dem Konzept zusammen. Wobei „selbstbestimmt“ nicht allein eine Wunsch- und Kopfsache sei. „Es bedeutet auch, dass wir auf die Signale des Körpers hören und ihm die Zeit geben, die er für die Geburt braucht“, sagt Gudrun Zecha. Ein wichtiger, ein lebensbestimmender Aspekt, denn: „Die Eigenkompetenz wird so von Anfang an gefördert, die Bindung zwischen Mutter und Kind kann besser entstehen und die Frauen sind so gestärkt für die Herausforderungen, die die frühe Elternschaft an sie stellt.“

Von den jährlich knapp 1.400 Neugeborenen kommen mittlerweile bis zu 170 im Hebammenkreißsaal auf die Welt – in 10 Jahren bislang 1.234. Gudrun Zecha und Dr. Vogel ziehen anlässlich des ersten runden Geburtstags somit unisono ein durchweg positives Fazit: „Mit der Einführung des Hebammenkreißsaals hat sich die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Hebammen und Pflegepersonal extrem verbessert und das gegenseitige Verständnis für die Arbeit des jeweils anderen ebenso“, sagen die beiden Frauen. Vom guten Miteinander profitieren letztendlich alle: Die Mitarbeiter, aufgrund des guten Arbeitsklimas. Die Klinik, weil sich trotz Fachkräftemangels immer noch genügend Bewerber finden lassen. Das wichtigste aber: Die werdenden Eltern und Neugeborenen, die in der Herrenberger Geburtshilfe gemeinsam in das „Abenteuer Familie“ starten.