Aus dem Klinikverbund Südwest

Intensivstation stärkt Versorgung in der Region

02.10.2025

Mit dem Abschluss eines umfassenden Modernisierungsprojekts setzt der Klinikverbund Südwest in den Kliniken Nagold neue Maßstäbe in der intensivmedizinischen Versorgung der Region. Seit Sommer 2024 ist die Intensivstation in Betrieb und bietet mit erweiterter Kapazität und hochqualifizierter intensivmedizinischer Infrastruktur ein Versorgungs-niveau, wie es sonst vor allem an Maximalversorgern zu finden ist.

Im neu errichteten Stationstrakt stehen aktuell neun vollausgestattete Intensivbetten zur Verfügung, die zeitnah auf zwölf erweitert werden. Ergänzt wird die Station durch eine sogenannte Intermediate Care-Einheit (ein Überwachungsbereich für mittelschwer erkrankte Patientinnen und Patienten) und auch die bereits seit 2013 bestehende Chest Pain Unit zur Behandlung von Patienten mit unklarem Brustschmerz wurde an die Intensivstation angedockt. Insgesamt bietet das Zentrum Platz für bis zu 20 schwer erkrankte Menschen gleichzeitig.

„Mit der modernisierten und ausgebauten Intensivstation stärken wir die Versorgungsqualität im gesamten Einzugsgebiet. Schwer kranke Patientinnen und Patienten können wohnortnah und trotzdem auf höchstem Niveau behandelt werden“, erklärt Dr. Marius Keller, leitender Oberarzt und neuer Leiter der Intensivstation seit Oktober 2024.

Technik, die Leben rettet

Die Station erfüllt alle Voraussetzungen für den Einsatz hochkomplexer Organersatzverfahren – darunter die invasive maschinelle Beatmung, Nierenersatztherapie (Dialyse) und differenzierte Kreislaufunterstützung. Solche Verfahren kommen immer dann zum Einsatz, wenn lebenswichtige Organe – etwa Lunge, Niere oder Herz-Kreislauf-System – versagen oder drohen zu versagen. Moderne Patienten-Daten-Management-Systeme, Deckenliftsysteme zur frühen Mobilisation sowie die sogenannte PiCCO-Technologie – ein innovatives Kreislaufmonitoring, das eine präzise Analyse und Steuerung in kritischen Situationen erlaubt – gehören dazu. Die Anzahl der Dialysegeräte wurde verdoppelt, zudem stehen vier neue Isolationszimmer für infektiöse Patientinnen und Patienten zur Verfügung.

Neue Versorgungsstruktur im Klinikverbund

Die Investition in die neue Intensivstation ist Teil der Medizinkonzeption 2030 des Klinikverbunds Südwest. Die Kliniken Nagold entwickeln sich zum Schwerpunktversorger, weshalb der neuen Station als zweitgrößtes Intensivzentrum des Verbunds – nach dem Standort am Flugfeld – eine wesentliche Bedeutung zukommt. Durch die erweiterten Kapazitäten entfällt in vielen Fällen die Verlegung von Patienten in andere Kliniken. Das bedeutet für Betroffene und deren Angehörige kürzere Wege und mehr in besonders schwierigen Phasen. „In kritischen Situationen in der Nähe der Angehörigen sein zu können, bedeutet eine große emotionale Entlastung“, so Dr. Keller. „Die menschliche Zuwendung ist uns hier sehr wichtig und hilft den Patienten.“