Aus dem Klinikverbund Südwest

Modernisierung des Krankenhauses Leonberg wird greifbar

21.06.2021

Führung durch die ZENA coronabedingt in kleinem Rahmen mit Landrat Roland Bernhard, Kaufm. Geschäftsführer Martin Loydl, Pflegedienstleiterin Anne Groneberg, Ärztlichem Direktor Priv.-Doz. Dr. Michael Sarkar und Betriebsratsvorsitzender Ute Geiger

Neue Notaufnahme geht im Juli ans Netz – Campusentwicklung schreitet voran

Knapp ein Jahr nach Start der Baumaßnahmen wird im Juli am Krankenhaus Leonberg die komplett modernisierte Zentrale Notaufnahme (ZENA) inklusive neuer Krankenwagenhalle ihren Betrieb aufnehmen. Coronabedingt wird es im Juli leider keine großen Feierlichkeiten zur Inbetriebnahme geben können „Ich freue mich, dass die Modernisierung des Standortes Leonberg greifbar wird. Wir nehmen mit einer Gesamtinvestition in Höhe von rund 77 Mio. Euro eine Menge Geld in die Hand, um den Krankenhausstandort Leonberg zu stärken“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikverbundes Südwest Landrat Roland Bernhard bei einer Baustellenbegehung kurz vor Fertigstellung.  Der Bauabschnitt der ZENA stellt mit einem Investitionsvolumen von rund 5,5 Mio. Euro einen Meilenstein im Rahmen der Gesamtsanierung dar. „Gerade die 24/7-Notaufnahme ist von essentieller Bedeutung für die Notfallversorgung aller Bürgerinnen und Bürger der Region Leonberg“, so Bernhard.

„Mit der Modernisierung der Notaufnahme geht zeitgleich auch eine Reorganisation der Notfallbehandlungen im Sinne einer Interdisziplinären Notaufnahme einher“, erläutert Martin Loydl, kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikverbund Südwest den Fortschritt. „Insgesamt haben wir die Nutzflächen der ZENA von 335 auf 405 Quadratmeter erweitert. In den Umbau der Zentralen Notaufnahme haben wir auch die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie noch mit einfließen lassen. So wurde z. B. darauf geachtet, dass einzelne Untersuchungszimmer auch über Außenbereiche betreten und Flächen vor dem Krankenhaus für infektiöse Patienten als Fieberambulanzen o.ä. bereitgehalten werden können.“ Priv.-Doz. Dr. Michael Sarkar, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Leonberg, ergänzt: „Wir zentralisieren zukünftig die allgemeine, internistische und gynäkologische Notfallversorgung in einer gemeinsamen Notaufnahme, ergänzen Überwachungsplätze und schaffen somit kurze Wege und eine stärkere Vernetzung der Abteilungen, auch im Sinne eines attraktiven Arbeitsumfeldes für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“  Im medizinischen Sektor stehen in einem zweiten Schritt nun die Modernisierung des OP-Bereichs, der Radiologie und der Ambulanzen an. Der OP-Bereich bleibt dabei am heutigen Standort im Westbau und wird über eine direkte Verbindung zum Bettenbau mit Intensivstation besser mit dem Haus verzahnt. Die verbleibenden, noch nicht modernisierten Pflegestationen werden im Standard an die heutigen Anforderungen angepasst, eine Wahlleistungsstation mit gehobener Ausstattung kommt ebenfalls hinzu. Die gesamte Zielplanung zur Sanierung des Krankenhauses Leonberg beinhaltet insgesamt eine Modernisierung von rund 15.000 Quadratmetern.

Weitere, bereits sichtbare Veränderungen gibt es an der Vorderseite des Krankenhauses. Hier nimmt der Bau der neuen Cafeteria merklich Formen an. Mit einer Grundfläche von nur 330 Quadratmetern war der Pavillon der Cafeteria dem gestiegenen Besucher-, Patienten- und Mitarbeiteraufkommen nicht mehr gewachsen. Waren es 2008 beispielsweise rund 29.000 ambulante Patienten, stieg die Zahl bis 2019 auf knapp 37.000. Mit der Erneuerung der gastronomischen Versorgungsstrukturen für die Patienten und Mitarbeiter des Hauses erfolgt auch eine Bündelung der Betriebsflächen der Gastronomie in räumlicher Nähe des Gastbereichs. Insgesamt werden in die Erweiterung des Pavillons rund 4,3 Mio. € investiert. Zum Jahreswechsel soll der Neubau in Betrieb gehen.

Parallel schreiten auch die Pläne für den Gesundheitscampus Leonberg voran. „Wir bemühen uns beim Gesundheitscampus um die Verzahnung ambulanter und stationärer Versorgung. Ziel ist ein Zentrum koordinierter medizinischer, pflegerischer und therapeutischer Versorgung im direkten Umfeld des Krankenhauses Leonberg und damit eine weitere Stärkung des Standorts. Nachdem die Gespräche coronabedingt ins Stocken geraten waren, wurde der Faden wieder aufgenommen. Unter der Projektleitung von Dr. Michael Sarkar hat eine Planungsgruppe aus verschiedensten Akteuren (KVSW, Landkreis, externe Partner etc.) die Arbeit aufgenommen und trägt weitere Campusideen zusammen. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den laufenden fruchtbaren Gesprächen insbesondere mit den niedergelassenen  Ärzten. Ich danke dem Vertreter der Kreisärzteschaft Dr. Timo Hurst, dem Geschäftsführer Martin Loydl und dem Ärztlichen Direktor Dr. Michael Sarkar. Im Herbst lade ich alle Beteiligten zu einem Runden Tisch ein“, sagte Landrat Bernhard. Ein Campus könne perspektivisch beispielsweise die Ansiedlung von Praxen ermöglichen, zudem eine Kurz- und Überleitungspflege, ambulante Pflegedienste, einen Pflegestützpunkt des Landkreises, eine ambulante oder stationäre geriatrische Reha, Physio-Therapieangebote oder auch ein Sanitätshaus und eine Apotheke beinhalten, erläuterten Landrat Bernhard und der Geschäftsführer des KVSW Martin Loydl.

Die Praxis für Strahlentherapie hat sich bereits direkt vor den Toren des Krankenhauses angesiedelt und die Psychosomatik des Zentrums für Psychiatrie des Klinikums Nordschwarzwald (ZfP) wird künftig in einen eigenständigen neuen Gebäudekomplex neben dem Klinikbestandsgebäude ziehen.