Aus dem Klinikverbund Südwest

Musterpatientenzimmer geht in die Testphase

20.12.2018

v.l. Ulrich Kallfass (stv. Aufsichtsratsvorsitzender der Kreiskliniken Calw gGmbH), Alexandra Freimuth (Regionaldirektorin Süd, Klinikverbund Südwest), Dieter Schmid (Pflegedienstleiter Kliniken Nagold, Klinikverbund Südwest), Landrat Helmut Riegger, Prof. Hubert Mörk (ärztlicher Direktor Kreisklinikum Calw-Nagold, Klinikverbund Südwest), Jürgen Großmann (Oberbürgermeister Stadt Nagold) und Dr. Jörg Noetzel (Med. Geschäftsführer Klinikverbund Südwest).

Bundesweit einmaliges Erprobungskonzept an den Kliniken Nagold

Nachdem im September mit den vorbereitenden Maßnahmen zur Generalsanierung und Erweiterung der Kliniken Nagold begonnen wurde, steht nun mit der Entscheidung zur künftigen Gestaltung der Patientenzimmer ein weiterer bedeutender Schritt auf dem Weg zur Umsetzung des Medizinkonzepts in Nagold an. Im Rahmen eines Pressetermins stellten Vertreter des Landkreises, des Klinikverbundes Südwest, des Aufsichtsrats der Kreiskliniken Calw gGmbH und der Nagolder Oberbürgermeister am 10. Dezember 2018 das Musterpatientenzimmer in den Kliniken Nagold vor, an dessen Erarbeitung Experten aus dem medizinischen, pflegerischen und baulichen Bereich beteiligt waren.

Durch die Nutzung des vollausgestatteten und bundesweit einmaligen Musterpatientenzimmers im Echtbetrieb sollen Raumkonzept, Voraussetzungen für Pflege- und Behandlungsabläufe, Hygiene, technische Anschlüsse sowie Belastbarkeit der Materialien in den kommenden acht Wochen auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden.

Zu den wesentlichen Aspekten zählen hier neben der modernen und ansprechend großzügig gestalteten Zwei-Bett-Zimmer-Struktur  der Einsatz

  • eines barrierefreien Bades inklusive  Fußbodenheizung
  • einer neuartigen Schrankgestaltung zwischen den Patientenbetten für kurze Wege und gleichzeitig mehr Privatsphäre, da sich die Schranktüren für zusätzlichen Sichtschutz  jeweils vom Bett weg öffnen lassen
  • eines mobilen Innenteils des Patientenschranks, der gegebenenfalls mit dem Patienten in andere Stationen umziehen kann
  • unterschiedlicher Anbringungsvarianten der Medienausstattung (TV-Monitore) zentral an der Wand, hinter dem jeweiligen Patientenbett oder mobil am Nachttisch des Patienten
  • verschiedener Medienanschlussmöglichkeiten für persönliche elektronische Geräte der Patienten
  • eines neuen Beleuchtungskonzepts mit unterschiedlicher Lichttechnik als Mix aus Wohlfühlatmosphäre und Arbeitslicht
  • unterschiedlicher Anordnungen der Medienleiste für den Anschluss medizinischer Geräte
  • einer aus dem Schrank ausziehbaren Ablage- /Arbeitsfläche für den ärztlichen Dienst sowie die Pflege
  • einer Neuanordnung von drei Handdesinfektionsspendern für einen gehobenen Standard in der Hygiene

sowie

  • eines besonders beanspruchbaren und pflegeleichten PVC-Bodens, der für die Desinfektion dauerhaft geeignet ist.

Da es in der Testphase rein um die Prüfung der Funktionalität geht, wurde bewusst auf ein Farbkonzept an den Wänden des Musterpatientenzimmers verzichtet. Gleiches gilt für Verschattung- und Fensterkonzepte: Diese konnten nicht ins Musterpatientenzimmer einfließen, da hierfür die Arbeiten an der Fassade für ein einzelnes Zimmer zu aufwendig gewesen wären. Dennoch laufen die diesbezüglichen Planungen und Überlegungen natürlich schon.

Dabei gilt das Zimmer als Musterzimmer für alle Stationen. Denn es ist so flexibel gestaltet, dass es später in allen rund 125 neuen Patientenzimmern der Kliniken Nagold genutzt werden kann. Dem- nach werden im Testbetrieb auch alle Patientengruppen, von Kurzlieger über Langzeitpatienten aus den verschiedensten Fachbereichen, in dem Zimmer untergebracht werden, um möglichst breitgefächerte Rückschlüsse auf verschiedene Nutzungsvarianten zu erhalten.

Mit Hilfe von Fragebogen werden sowohl Patienten als auch das medizinische und pflegerische Personal in den kommenden acht Wochen in die Evaluation einbezogen. Ihre Erfahrungswerte leisten einen wichtigen Beitrag dazu, letztlich das bestmögliche Ergebnis hinsichtlich Ausstattung und Anordnung für alle Beteiligten und somit optimale Bedingungen für Pflege und Genesung in den künftigen Patientenzimmern zu erreichen.