Aus dem Klinikverbund Südwest

Neue Maßstäbe in punkto Funktionalität und Komfort

18.10.2021
Foto: Eröffnung Bettenhaus Nagold

Eröffnung Bettenbau Nagold am 16.10.2021, vlnr. Landrat Roland Bernhard (LK Böblingen), Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Hubert Mörk, Regionaldirektorin Alexandra Freimuth, Minister Manfred Lucha, Landrat Helmut Riegger (Landkreis Calw), Oberbürgermeister Jürgen Großmann, kfm. Geschäftsführer KVSW Martin Loydl

50-Millionen-Euro-Bettenbau an den Kliniken Nagold offiziell eingeweiht

Lichtdurchflutete Räume, hochwertige Materialien, einladende Lounge- und Wartebereiche, durchgängige Ein- und Zweibettzimmerstrukturen: der am Wochenende offiziell eingeweihte neue Bettenbau an den Kliniken Nagold setzt neue Maßstäbe in Bezug auf medizinische und pflegerische Funktionalität sowie den Patientenkomfort. „Insgesamt rund 50 Mio. Euro der für die Kliniken Nagold veranschlagten Gesamtinvestition in Höhe von 115 Mio. Euro fallen auf das neue Bettenhaus, das somit den Kern der Generalsanierung und Modernisierung darstellt“, erläuterte Landrat Helmut Riegger. „Fast auf den Tag genau 44 Jahre nach der Eröffnung des Krankenhauses setzen wir heute einen neuerlichen Meilenstein mit dem neuen Bettenhaus, das in seiner Ausstattung und Auslegung deutschlandweit keine Vergleiche scheuen muss. Mit der Generalsanierung der Kliniken Nagold und dem Neubau für die Kliniken Calw [Spatenstich war am 29. September 2021], verfügt der Landkreis Calw künftig über eine hochleistungsfähige Versorgungsstruktur, deren Dezentralität sich nicht zuletzt während der Pandemie bereits als großer Pluspunkt erwiesen hat.“

Das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg hatte für den Neubau 22,15 Millionen Euro Fördersumme bereitgestellt. Minister Manfred Lucha ließ es sich daher auch nicht nehmen, dem Festakt persönlich beizuwohnen. „Letztlich entscheidet der Patient, welche Kliniken zukunftsfähig sind, nicht das Land“, betonte der Minister. Angesichts des schlüssigen Konzeptes im Landkreis Calw mit zwei Standorten und der engen Verzahnung ambulanter und stationärer Angebote sei er sich sicher, dass hier die Weichen für die Zukunft richtig gestellt wurden und sprach angesichts des neuen Bettenbaus in Nagold von einem Leuchtturm für die Region.

Mit dem Bettenbau gehen im Oktober 110 neue Bettenplätze in Betrieb. „Die ersten Patienten werden am 20. Oktober umziehen“, erklärt Martin Loydl, Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest, das Prozedere. „Dadurch werden im Bestandsgebäude Rochadeflächen frei für die kommenden Bauabschnitte, u.a. die Sanierung der bisherigen Patientenzimmer, die Modernisierung und Erweiterung der Intensivstation sowie der Operationssäle, die Neuordnung der Patientenaufnahme und Ambulanzen im Erdgeschoss, den Bau des neuen Medizinischen Versorgungszentrums sowie die Erweiterung der Zentralen Notaufnahme.“ Nach Abschluss der Sanierungen stehen dann in den kommenden Jahren 292 Betten in Nagold zur Verfügung.

Und die haben nichts mehr gemein mit dem Charme der Krankenhausarchitektur aus den Siebzigern: Im neuen Nagolder Bettenhaus und später dann in der gesamten Klinik gibt es auch auf Normalstationen künftig ausschließlich Ein- oder Zweibettzimmer, ausgestattet mit klug durchdachtem Designmobiliar, das auch das Bedürfnis nach Privatsphäre berücksichtigt – im Moment der Verletzlichkeit, der gerade im Krankenhaus zutage tritt, ein ungemein wichtiger Aspekt. In der Mitte des Zimmers, dort, wo man auch mit einem Rollstuhl bequem agieren kann, findet sich die Arbeitsfläche für die Pflegekräfte und Ärzte. Das spart Laufwege und bietet genügend Bewegungsfreiheit. „Beispielsweise die Anordnung des Schrankes zwischen den Betten wurde sowohl von Patienten als auch Mitarbeitern im Rahmen eines Pilotprojektes in einem Musterzimmer über Wochen evaluiert“, unterstreicht Prof. Dr. Hubert Mörk, Ärztlicher Direktor des Kreisklinikums Calw-Nagold. „Generell steckt unglaublich viel Know-How und Ideen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Neubau. In einer intensiven Nutzerabstimmungsphase über Monate hin wurden Abläufe und Prozesse eines Klinikbetriebes bestmöglich in die Planungen integriert, um ein modernes Arbeitsumfeld zu schaffen – bis hin zu den jüngsten Erfahrungen aus der Pandemie: Knapp ein Drittel aller Betten werden so zukünftig Schleusen besitzen.“

Markante Farb- und Lichtleitsysteme sowie große, gut lesbare Beschriftungen zur besseren Orientierung für Patienten sind zudem Teil des Gesamtkonzeptes eines demenzsensiblen Krankenhauses. Am Patientenbett montierte Tablets, das sogenannte Patientenentertainment, erleichtern dem Patienten den Zeitvertreib: Fernsehen, Radio, Telefon und Internet sind leicht zu steuern und individuell bedienbar. Alle Zimmer verfügen über sogenannte Kühldecken, so werden die Zimmer mittels neuster Gebäudetechnik auch im Sommer automatisch angenehm temperiert. Die Patientenbäder greifen zudem die Großzügigkeit und die moderne Möblierung der Zimmer auf.

Ein Highlight bietet im vierten Obergeschoss schließlich die Komfortstation. „Diese Zimmer hier haben wahrlich Hotelcharakter“, freute sich Oberbürgermeister Jürgen Großmann bei der Führung durch die neuen Räumlichkeiten. Wahlleistungspatienten auf der Komfortstation steht zudem eine eigene Patientenlounge mit Snacks und Getränken sowie eine Dachterrasse mit spektakulärem Ausblick über Nagold zur Verfügung. Noch wichtiger als das Ambiente seien für die Patienten aber die hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken. „Was hier im Rahmen der Pandemie geleistet wurde bzw. nach wie vor wird, ist enorm und wird sehr wohl wahrgenommen von den Bürgerinnen und Bürgern“, zollte der Oberbürgermeister allen Angestellten großen Respekt.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite "Neubau Bettenhaus Nagold"