Dr. Günter Schnauder übernimmt ab 1. August 2022 die Leitung der Klinik für Innere Medizin am Krankenhaus Herrenberg. „Dr. Schnauder ist Spezialist für Geriatrie, Gastroenterologie und Diabetologie/Endokrinologie“, erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende der Kreiskliniken Böblingen gGmbH Landrat Roland Bernhard. „Die Altersmedizin ist in Herrenberg bereits durch eine eigene Station unter oberärztlicher geriatrischer Leitung etabliert – dieser Schwerpunkt soll in den kommenden Jahren unter seiner Leitung weiter ausgebaut werden. Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, mit Herrn Dr. Schnauder einen so renommierten Mediziner für den Standort Herrenberg zu gewinnen. Erfreulich auch, dass es eine einmonatige Übergangsphase mit dem bisherigen Chefarzt Dr. Alexis Wolf geben wird, der in den Ruhestand geht. Das sichert einen nahtlosen Übergang für Belegschaft und Patienten.“ Die Gastroenterologie und Kardiologie wird fachlich durch enge Kooperationen, auch vor Ort in Herrenberg, mit den beiden Nagolder Chefärzten Prof. Dr. Hubert Mörk und Dr. Uwe Helber sowie weiteren Fachärzten abgebildet. (KVSW berichtete hierzu bereits vor wenigen Wochen)
Dr. Günter Schnauder kommt vom Universitätsklinikum Tübingen, wo er seit 2003 in unterschiedlichen Positionen fachübergreifend arbeitete. Seine Stationen führten den gelernten Internisten nach zwischenzeitlich sieben Jahren gastroenterologischer und notfallmedizinischer Ausbildung und Tätigkeit in den Kliniken Böblingen als Oberarzt zurück an die Universitätsklinik Tübingen. Er war dort in der Abteilung für Endokrinologie/Diabetologie/Angiologie und Nephrologie als Oberarzt und ab 2007 als geschäftsführender Oberarzt tätig. Zur Abteilung kam 2008 eine allgemein-internistische geriatrische Station als Teil des Geriatrischen Zentrums der Universitätsklinik Tübingen hinzu, deren Leitung er vor zehn Jahren übernahm. 2019 wurde die Geriatrie der Medizinischen Klinik I, Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie, Hepatologie und Infektiologie zugeordnet, so dass er auch in dieser Fachdisziplin nochmals tätig war. Dr. Schnauder war zudem regelmäßig in der Internistischen Notaufnahme-Einheit aktiv.
Diese heutzutage selten gewordene breite internistische Ausbildung bringt Dr. Schnauder nun als Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Krankenhaus Herrenberg ein. Die Innere Abteilung Herrenberg interagiert eng mit der Kardiologie und Gastroenterologie am Klinikum in Nagold. „Durch diese für die Kardiologie bereits seit Jahren etablierte Kooperation ist insbesondere für die älteren, geriatrischen Patienten die hochqualifizierte gastroenterologische und kardiologische Diagnostik und Therapie am Standort Herrenberg auch in Zukunft gesichert“, erklärt Dr. Schnauder.
Die fachliche Expertise der Geriatrie ist zunehmend gefordert, denn „der demographischen Entwicklung folgend werden die Patienten auch im Krankenhaus immer älter und damit verschieben sich auch komplexe Diagnostikverfahren und Therapiemöglichkeiten hin zu hochaltrigen Menschen. Dabei ist es entscheidend für deren Prognose, Funktionsreserven und Rehabilitationspotential richtig einzuschätzen, um die dann individuell am besten geeignete Behandlung durchzuführen“, sagt Dr. Schnauder.
Bereits in den vergangenen Jahren wurde unter Chefarzt Dr. Alexis Wolf durch geriatrisch qualifizierte Oberärztinnen in Herrenberg der Grundstein für die Weiterentwicklung einer spezialisierten altersmedizinischen Versorgung gelegt und eine 20-Betten-Station baulich umgestaltet und modernisiert. Damit kann bereits im Akutkrankenhaus eine frührehabilitative interdisziplinäre Behandlung eingeleitet werden, um die Selbstständigkeit der Patienten bestmöglich zu fördern. Daneben wird wie bisher die oberärztlich geleitete Onkologische Versorgung fortgeführt. Perspektivisch soll die Palliativmedizin mit bereits etablierter eigener Station weiter ausgebaut werden.
„Geriatrie ist, wie die Diabetologie, per se ein interdisziplinär arbeitendes Fach, das vom berufsgruppenübergreifenden Austausch lebt“, sagt Dr. Schnauder. Ihn reizt die Möglichkeit, die genannten Versorgungsstrukturen in Herrenberg weiterzuentwickeln und den Schwerpunkt auszubauen. Zudem schätzt er den überschaubaren Rahmen des Herrenberger Krankenhaus auch im Hinblick auf die persönlichen Beziehungen und die bisherige sehr gute Arbeit dort. Einige seiner Kolleginnen und Kollegen kenne er noch aus Böblingen – oder aus gemeinsamen Tübinger Zeiten. „Ich freue mich auf die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, Pflegenden und Therapeuten vor Ort, aber auch auf die Fachsitzungen im Klinikverbund, um gemeinsame geriatrische Behandlungs- und Therapiekonzepte für alle Standorte etablieren zu können.“