Aus dem Klinikverbund Südwest

Qualität beim künstlichen Gelenkersatz

06.03.2023
Profilbild von Prof. Dr. med. Martin Handel

Prof. Dr. med. Martin Handel, Chefarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Calw

Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an den Kliniken Calw wurde als Endoprothetikzentrum zertifiziert.

Jährlich werden etwa 400.000 künstliche Gelenke implantiert. Den Entschluss für den Einsatz einer Endoprothese treffen Patienten sehr bewusst. Es ist der letzte Schritt, wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und Unbeweglichkeit wie auch Schmerzen sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. Umso wichtiger ist für diese Patienten, die richtige Klinik für den Eingriff zu finden.
Die Initiative EndoCert wurde von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) zur Steigerung der Patientensicherheit und Behandlungsqualität im Bereich der Endoprothetik ins Leben gerufen. Da das System kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert wird, sind deren Zertifizierungen aussagekräftig und somit eine wertvolle Orientierungshilfe für Patienten.
Zertifiziert werden Endoprothetikzentren, sofern diese die strengen Vorgaben der Initiative erfüllen. Jedes Jahr wird die Qualität dann erneut geprüft. Zu den Kriterien, die erfüllt werden müssen, gehören unter anderem der Nachweis von Erfahrung, das heißt, die Gelenkersatz-Operationen müssen entsprechend häufig durchgeführt werden. Nachgewiesen werden müssen auch adäquate Arbeitsprozesse und Strukturen, die eine gleichbleibend hohe und stabile Qualität gewährleisten. Weitere Kriterien sind beispielsweise eine reibungslos funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen wie Anästhesie oder Radiologie wie auch die Ausstattung der Klinik.
Die Calwer Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Handel ist nun seit einigen Wochen durch EndoCert zertifiziert. „Das ist das verdiente Ergebnis einer langjährigen kontinuierlich guten Arbeit des gesamten Teams“, freut sich Prof. Handel.

Für den Operationserfolg bei Kniegelenken setzt er beispielsweise bereits seit rund 14 Jahren auf individuell angepassten Teilgelenkersatz. „Das habe ich nach Calw mitgebracht, wir sind aus Überzeugung darauf spezialisiert“, erklärt der Orthopäde. Jeder Operation geht eine sorgfältige Planung voraus, um so schonend wie möglich vorzugehen. Der Knochen wird vom Implantat zu nahezu hundert Prozent abgedeckt. Das Implantat ist etwas dünnwandiger bei gleicher Stabilität im Vergleich zu einer Standardprothese. So lassen sich der Knochen- und der Blutverlust auf ein Minimum reduzieren. Das schont den Patienten insgesamt, er ist schneller wieder fit. „Wir operieren minimalinvasiv, wann immer es möglich ist. Die gesamte Vorgehensweise sorgt dafür, dass Prothese und Bänder stabil sitzen, damit nichts reibt, und dauerhaft belastbar ist“, erklärt der Chefarzt.