Ein 7,7 Tonnen schwerer Magnetkern schwebend über dem Herrenberg Krankenhausdach ist alles, was vom bisherigen Magnetresonanztomographen (MRT) nach der Demontage noch übrigblieb. Der bis Herbst laufende Austausch des letzten alten verbliebenen Großgerätes der Herrenberger Radiologie komplettiert das Angebot der komplett runderneuerten bildgebenden Diagnostik vor Ort. Im Sommer 2021 wurde bereits die Röntgenanlage erneuert, im gleichen Herbst der Computertomograph (CT), sowie im weiteren Verlauf die Durchleuchtungsanlage und die Mammographie-Einheit.
Vor über einem Jahr wurde die ehemalige Radiologische Praxis von Dr. Ulrich Schott in die Struktur des MVZs am Herrenberger Krankenhaus integriert und damit ein weiterer Schritt im Sinne der Campusentwicklung am Standort vollzogen. Der Landkreis Böblingen als Träger sowie der Klinikverbund Südwest investieren für Geräte und IT-Infrastruktur insgesamt fast 2,5 Millionen Euro in eine moderne und patientenfreundliche Ausstattung der Radiologie.
Die stationäre Radiologie des Krankenhauses Herrenberg bildet seit dem 1. August 2022 mit der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Kliniken Nagold ein landkreis- und standortübergreifendes Zentrum unter der Leitung von Chefarzt Dr. Manfred Grünke. Neben neuen radiologischen Großgeräten stehen dem Team um Dr. Grünke seit einigen Wochen auch neue teleradiologische Strukturen zur Verfügung und somit die Möglichkeit, Befundungen für den Standort Herrenberg auch dezentral aus Nagold oder sogar über Heimarbeitsplätze abzubilden. Möglich macht das ein zusätzlicher Invest von knapp 20.000 Euro in Soft- und Hardware sowie das Strahlenschutzgesetz, welches Optionen für Teleradiologie-Modelle für mehrere Krankenhäuser vorsieht. Bildmaterial wird hierbei über Telekommunikationskanäle zum Radiologen übermittelt, der für die Befundung somit nicht mehr zwangsläufig direkt vor Ort sein muss.
Spannend wird es nochmals im November, wenn das neue MRT dann am Stück wiederum per Schwerlastkran durch die Decke in die Radiologie eingebracht wird. „Möglich macht das eine extrem vorausschauende Bauplanung aus den 80er-Jahren“, erläutert Regionaldirektor Nicolai Stolzenberger. „Ein Teil der Decke über der Radiologie kann als einzelnes Modul angehoben werden und gibt somit den Weg frei für den „fliegenden Wechsel“ des MRTs. Danach wird der 700 kg schwere Dachdeckel wieder zentimetergenau eingesetzt und das Dach abgedichtet – der Dank gilt daher an dieser Stelle aber nicht nur den früheren Planern, sondern vor allen Dingen dem KVSW-internen Team aus dem Ressort Gebäudemanagement & Technische Infrastruktur sowie allen externen an Planung und Umsetzung beteiligten Firmen.“ Bis in den Herbst laufen ab sofort die vorbereitenden baulich-technischen Maßnahmen für das neue MRT im Inneren auf Hochtouren geschützt durch eine provisorische Dachabdeckung. MRT-Untersuchungen werden bis dahin über die Kliniken Nagold sowie das Klinikum Sindelfingen-Böblingen mit abgebildet.