Aus dem Klinikverbund Südwest

Startschuss für die Modernisierungsmaßnahmen

24.07.2020

Die Modernisierung des Krankenhauses Leonberg wird sichtbar – seit 20. Juli rollen die Bagger. Gestartet wird mit dem Umbau der Notaufnahme sowie der Cafeteria.

Bereits Anfang Juli 2018 hatte der Planungs- und Bauausschuss des Landkreises Böblingen mehrere Beschlüsse zur Sanierungs- und Zielplanung für das Krankenhaus Leonberg gefasst. Damit wurde die Grundlage für den Beginn der Modernisierung des Leonberger Krankenhauses mit einer Gesamtinvestitionshöhe von 72,5 Millionen Euro geschaffen. Nach intensiver Planungsphase und zahlreichen Abstimmungen mit den beteiligten Nutzergruppen aus der Mitarbeiterschaft konnte Ende 2019 die Entwurfsplanung abgeschlossen werden. Nun werden auch für Außenstehende die Baumaßnahmen sichtbar. Coronabedingt musste auf die Feierlichkeiten zum Baustart jedoch vorerst verzichtet werden. Im Beisein von u.a. Landrat Roland Bernhard erläuterte Martin Loydl, kaufm. Geschäftsführer des Klinikverbund Südwest, im kleinen Rahmen die anstehenden Maßnahmen. Landrat Roland Bernhard zeigte sich sehr froh über den zügigen Fortschritt des Bauprojekts: „Wir freuen uns sehr, dass die Sanierungsmaßnahmen am Krankenhaus Leonberg so gut voranschreiten und damit unser klares Bekenntnis zum Standort Leonberg auch sichtbar wird. Für einen zukünftigen Gesundheitscampus Leonberg brauchen wir das Krankenhaus als Mittelpunkt für einen modernen und attraktiven Gesundheitsstandort, in dem wir die Patienten der Region wohnortnah, medizinisch bestens versorgen und darüber hinaus Mitarbeiter mit einem modernen Arbeitsumfeld an uns binden können.“

„Die Zielplanung zur Sanierung des Krankenhauses Leonberg beinhaltet insgesamt eine Modernisierung von rund 15.000 Quadratmetern. In den letzten Jahren haben wir bereits mit einzelnen Maßnahmen, z.B. dem Neubau der Intensivstation oder der Notstromversorgung, begonnen. Jetzt setzen wir den Plan schrittweise fort und starten mit dem Umbau unserer Zentralen Notaufnahme (ZENA) und der Cafeteria“, erläutert Martin Loydl, kaufm. Geschäftsführer des Klinikverbund Südwest den Fortschritt. Mit der Modernisierung der Notaufnahme geht zeitgleich auch eine Reorganisation der Notfallbehandlungen im Sinne einer Interdisziplinären Notaufnahme einher. Dr. Michael Sarkar, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Leonberg, erklärt: „Wir zentralisieren die allgemeine, internistische und gynäkologische Notfallversorgung in einer gemeinsamen Notaufnahme, ergänzen Überwachungsplätze, schaffen kurze Wege und eine stärkere Vernetzung der Abteilungen. Insgesamt erweitern wir die Nutzflächen der ZENA von 335 auf 405 Quadratmeter, bleiben in der Anordnung aber kompakt und hochfunktional, was am Ende der Patientenversorgung zu Gute kommt.“ „Für den Umbau der Zentralen Notaufnahme haben wir auch die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie genutzt. So wurde z. B. darauf geachtet, dass einzelne Untersuchungszimmer auch über Außenbereiche betreten und Flächen vor dem Krankenhaus für infektiöse Patienten als Fieberambulanzen o.ä. bereitgehalten werden können. Insgesamt entfallen für den Umbau der ZENA rund 5,5 Mio. Euro des Gesamtinvestitionsvolumens“, so Loydl. Die Baugenehmigung für die Maßnahmen liegt vor; Rohbau und Außenanlagen haben am 20. Juli begonnen. Die Fertigstellung ist bis Frühjahr 2021 geplant.
Im medizinischen Sektor stehen in einem zweiten Schritt auch eine Modernisierung des OP-Bereichs, der Radiologie und der Ambulanzen an. Der OP-Bereich bleibt dabei am heutigen Standort im Westbau und wird über eine direkte Verbindung zum Bettenbau mit Intensivstation besser mit dem Haus verzahnt. Momentan wird für die weitere Entwurfsplanung dieses Bereichs die Betriebsorganisation und das Raumlayout erneut geprüft.

Weitere sichtbare Veränderungen wird es ab sofort auch an der Vorderseite des Hauses geben. Mit einer Grundfläche von nur 330 Quadratmetern ist der Pavillon der Cafeteria dem gestiegenen Besucher-, Patienten- und Mitarbeiteraufkommen nicht mehr gewachsen. Waren es 2008 beispielsweise rund 29.000 ambulante Patienten, stieg die Zahl bis 2019 auf knapp 37.000.
Mit der Erneuerung der gastronomischen Versorgungsstrukturen für die Patienten und Mitarbeiter des Hauses erfolgt auch eine Bündelung der Betriebsflächen der Gastronomie in räumlicher Nähe des Gastbereichs. Insgesamt werden in die Erweiterung des Pavillons rund 3,9 Mio. Euro investiert. „Durch die Verbesserung in den Abläufen der Speisenversorgung vor Ort werden wir auch für unsere Mitarbeiter in Gastronomie und Service attraktiver. In einem Berufsfeld mit hohem Personalbedarf und hart umkämpften Angebot investieren wir auch hier an der richtigen Stelle“, betont Loydl. Ab August starten die Hauptbaumaßnahmen, die bis Ende 2021 abgeschlossen sein sollen.

In den anschließenden Bauabschnitten werden die weiteren Maßnahmen folgen: Die verbleibenden, noch nicht modernisierten Pflegestationen werden im Standard an die heutigen Anforderungen angepasst, eine Wahlleistungsstation mit gehobener Ausstattung kommt hinzu.
Im Zuge des Umbaus wird auch die bisher im Haus verortete Psychosomatik des Zentrums für Psychiatrie des Klinikums Nordschwarzwald (ZfP) künftig in einen eigenständigen neuen Gebäudekomplex neben dem Bestandsgebäude ziehen und somit zentrale Krankenhausflächen für die Sanierung freimachen. Finanziert wird dieser Neubau durch das ZfP mit dem Land Baden-Württemberg als Träger.

Landrat Bernhard ist stolz auf das bisher Erreichte: „Mit dem Baubeginn des ersten Bauabschnitts an der Zentralen Notaufnahme und der Cafeteria setzen wir den Startpunkt für die Modernisierung der Gebäudestruktur hin zu einem zukunftsfähigen Gesundheitsversorger in Leonberg und lassen damit auf unsere Worte im Kreistag nun auch Taten folgen.“