Nieren leiden still vor hin
Jährlich am zweiten Donnerstag im März erinnert der Weltnierentag daran, wie wichtig es ist, die Nierengesundheit im Blick zu haben und bei Bedarf frühzeitig zu handeln. In Deutschland leiden etwa 10 Millionen Menschen an einer chronischen Nierenkrankheit (engl. chronic kidney disease, CKD) – doch viele wissen nichts davon. Da die Krankheit oft symptomfrei beginnt, bleibt sie lange unentdeckt. Drei von vier Betroffenen ahnen nicht, dass ihre Nieren bereits geschädigt sind.
Die Volkskrankheit chronische Nierenkrankheit
Die chronische Nierenkrankheit zählt zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen – mit wachsender Tendenz: Prognosen gehen davon aus, dass sie bis zum Jahr 2040 eine der fünf häufigsten Todesursachen in Deutschland sein wird (Quelle: https://nierenstiftung.de/blog/weltnierentag-2025/). Trotz bekannter Behandlungsmöglichkeiten erhalten etwa zwei Drittel der diagnostizierten Patienten keine gezielte Therapie – mit teils schwerwiegenden Folgen.
Wer ist besonders betroffen?
Die Häufigkeit von CKD steigt mit dem Alter. 25 bis 30 Prozent der über 70-Jährigen haben eine chronische Nierenkrankheit. Doch auch jüngere Menschen sind nicht ausgenommen: Acht bis zehn Prozent der unter 50-Jährigen sind betroffen, oft ohne es zu wissen (Quelle: https://nierenstiftung.de/blog/weltnierentag-2025/). Neben dem Alter zählen Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht zu den größten Risikofaktoren.
Früherkennung kann Leben retten
Die Symptome einer Nierenerkrankung sind nicht immer eindeutig. Meist beginnt es mit unspezifischen Krankheitszeichen wie Leistungsschwäche, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Heller, wenig konzentrierter und schäumender Urin beim Wasserlassen weist auf Eiweiße im Urin hin. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es zu Wassereinlagerungen im Gewebe, zunächst in den Beinen, später auch in der Lunge.
Eine rechtzeitige Diagnose kann den Krankheitsverlauf erheblich verlangsamen und schwerwiegende Folgen wie Dialyse oder eine Nierentransplantation verhindern. Deshalb sollte die Funktion der Nieren beim Check-up vom Hausarzt überprüft werden.
Prävention durch Kontrolle der Risikofaktoren
Um Nierenerkrankungen vorzubeugen und deren Fortschreiten zu verlangsamen, ist eine gesunde Lebensweise entscheidend. Dazu gehören:
- Regelmäßige Blutdruckkontrollen (idealerweise unter 135/85 mmHg)
- Blutzuckerüberwachung, insbesondere bei Diabetes
- Gesunde Ernährung und Gewichtsmanagement
- Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (ca. 1,5 bis 2 Liter)
- Verzicht auf Rauchen und Einschränkung des Alkoholkonsums
- Vermeidung langfristiger Schmerzmitteleinnahme ohne ärztliche Rücksprache
- Körperliche Aktivität zur Förderung der allgemeinen Gesundheit
Kostenfreier Vortrag an den Kliniken Sindelfingen
Am 25. März 2025 um 19 Uhr spricht Prof. Dr. med. Ferruh Artunc, Sektionsleiter der Nephrologie in der Klinik für Innere Medizin - Kardiologie / Nephrologie, über das Thema des diesjährigen Weltnierentags „Sind Ihre Nieren in Ordnung?“. Die Veranstaltung findet im Konferenzraum Chesterfield (UG) der Kliniken Sindelfingen statt. Das Parken während der Veranstaltung ist kostenlos.
Die Vortragsreihe wird am 27. März mit dem Thema „Handeln, bevor was passiert – Gebrechlichkeit rechtzeitig erkennen“ fortgesetzt.