Wenn Kinder medizinisch versorgt werden müssen, gelten besondere Anforderungen: Narkose, Eingriffe und die gesamte Betreuung müssen altersgerecht erfolgen. Im Klinikverbund Südwest übernehmen diese Aufgabe spezialisierte Teams aus Anästhesie, Chirurgie, Pflege und Kindermedizin. Seit April 2024 besteht zudem eine enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum Tübingen im Rahmen des Netzwerks Kinderchirurgie Tübingen–Böblingen. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des KVSW ist als „Ausgezeichnet für Kinder“ zertifiziert, Frühgeborene werden im Perinatalzentrum Level 1 betreut.
Ist ein Eingriff geplant, erfolgt die Untersuchung durch die Kinderchirurgie, noch am selben Tag schließt sich das Narkosegespräch an. Die Aufklärung durch das Anästhesieteam erfolgt verständlich, ruhig und ohne Überforderung. Was an sich schon wichtig ist, bekommt hier doppeltes Gewicht: Denn empfinden Eltern den Eingriff als sicheren Routineeingriff, überträgt sich ihr Sicherheitsgefühl direkt auf die Kinder. „Dieser Ablauf gibt Eltern Sicherheit und den Kindern ein Gefühl von Normalität“, erklärt Dr. Andreas Ostermeier, Chefarzt des Zentrums für Anästhesie und Intensivmedizin Sindelfingen-Böblingen-Herrenberg. „Wenn wir Ängste früh auffangen, erleben Kinder den Eingriff oft erstaunlich gelassen – manchmal sogar mit Neugier.“
Eingespielte Abläufe schaffen Vertrauen
Chirurgische Eingriffe an Kindern werden an festen OP-Tagen gebündelt – das schafft Routine und Fokus auf diese spezielle Patientengruppe. Dabei ist das Zusammenspiel von chirurgischem Fachbereich, OP-Team und Anästhesie genau abgestimmt. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, betont Dr. Ostermeier. „Ihre sichere Narkose zum Beispiel erfordert spezielle Kenntnisse, altersgerechtes Equipment und viel Erfahrung im Umgang mit jungen Patientinnen und Patienten.“ Am Ende der anästhesiologischen Versorgung soll so schnell wie möglich wieder Normalität und Wohlbefinden hergestellt werden. In den Kliniken Böblingen gibt es bereits im Aufwachraum ein besonderes Extra: ein Wassereis spendet Flüssigkeit und sorgt oft bereits für ein erstes Lächeln nach der OP.
Spezialisierung, Kooperation und Nähe
Eingriffe bei Kindern werden am Standort Böblingen schon seit vielen Jahren mit hoher Routine durchgeführt. Jedes Jahr werden über 4.000 Kinder und Jugendliche stationär versorgt. Hinzu kommen mehr als 16.000 ambulante Behandlungen. „Für die Versorgung unserer kleinsten Patientinnen und Patienten im Einzugsgebiet des Klinikverbundes Südwest arbeiten wir eng und kollegial über Fachgrenzen hinweg zusammen“, sagt Dr. Lutz Feldhahn, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Böblingen.
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