Knochen, Gelenke, Wirbelsäule Hüftgelenknahe Oberschenkelbrüche

Ein Drittel aller Menschen über 65 Jahren stürzt im Schnitt einmal jährlich. Oft haben die Stürze Knochenbrüche zur Folge. Gründe sind fehlende Kraft in den Beinen, eingeschränkte Koordination oder eingeschränktes Sehvermögen. Auch eine verminderte Muskelkraft und vermehrte Brüchigkeit des Knochens durch Osteoporose (Knochenschwund) können ebenso  Stürze begünstigen, wie die Einnahme von Medikamenten, die durch Wechselwirkung zu Störungen der Aufmerksamkeit führen können.

Besonders häufig bricht der Oberschenkelhals. Muss dieser operiert werden, sollte dies innerhalb von 24 Stunden geschehen, da sonst die Komplikationsrate steigt. Ein ausführliches aufklärendes Gespräch mit Unfallchirurgen und Narkosearzt geht der Operation voraus.

Symptome eines Oberschenkelhalsbruchs

Ein Oberschenkelhalsbruch äußert sich vornehmlich durch starke Schmerzen in der Hüfte. Außerdem ist das Bein aus eigener Kraft nicht mehr zu bewegen.

So wird ein Oberschenkelhalsbruch diagnostiziert

In allen unseren Notaufnahmen verläuft die Diagnostik nach einem klaren Prozess. Zuerst wird das Becken, die betroffene Hüfte von der Seite und der Thorax geröntgt. Parallel werten wir in unserem Labor Blutgerinnung, das Blutbild und Nierenwerte aus, um gegebenenfalls Begleiterkrankungen zu erkennen. Per EKG wird zudem der Herzstatus untersucht.

Wie wird ein Oberschenkelhalsbruch behandelt?

Ziel ist eine Stabilisierung des Gelenks nach folgenden Kriterien:

  • volle Belastbarkeit des stabilisierten Bruches
  • schonende Operation ohne Verletzung von Muskeln und Bändern (minimalinvasives Vorgehen)
  • schonende Narkose, in der Regel eine Spinal-Anästhesie
  • Operation in der Regel am Aufnahme-, spätestens am Morgen des Folgetages.

Bei der Operation wird ein Marknagel in den Oberschenkel eingebracht. Über diesen wird eine Klinge oder Schraube in den Schenkelhals geführt und der Marknagel mit einer Schraube fixiert. Die Operation dauert durchschnittlich 40-50 Minuten.

Liegt der Bruch jedoch direkt unter der Hüftkugel, wird der Hüftkopf nicht mehr richtig durchblutet und muss durch ein künstliches Gelenk ersetzt werden.

In unseren Kliniken werden alle Narkoseformen angeboten, in der Regel kommt bei dieser Erkrankung die Spinalanästhesie als schonendstes Verfahren zum Einsatz.

Perspektiven mit einem Oberschenkelhalsbruch

Die Heilungschancen sind durch die spezielle Stabilisierungsmethode gut. Durch die Art der Versorgung rutschen bei der Mobilisation des Patienten die Bruchenden aufeinander zu und können so schneller heilen. Schon am ersten Tag nach der Operation können und sollen Patienten sich wieder bewegen und mit dem Laufen beginnen.

Erfüllen die Patienten bestimmte Kriterien, erhalten sie bereits in der Klinik eine intensive 14-tägige physio- und ergotherapeutische Zusatztherapie – eine sogenannte geriatrische Komplextherapie unter Begleitung eines Geriaters, der auf alte Patienten spezialisiert ist.

Unsere Pflege und nachbehandelnden Stationsärzte achten auf die Wundheilung, leiten frühzeitig zur selbständigen Versorgung im Alltäglichen an und behandeln zusammen mit anderen Fachdisziplinen häufige Begleiterkrankungen. In der Regel kann das Metall belassen werden.

In der Regel kann der Patient 15 Tage nach dem Unfall entlassen werden. Wird eine Anschlussheilbehandlung gewährt, stehen die Chancen auch für ältere Patienten gut, wieder in ein selbständiges Leben zurückzukehren. Zudem stehen sie für alle Fragen auch in Sachen Weiterversorgung zur Verfügung.

Bei Osteoporose können Patienten anschließend zusammen mit dem Hausarzt eine medikamentöse Therapie durchführen. Wichtig ist auch, Ursachen von Schwindel oder Behandlung von Augenerkrankungen mit dem Arzt zu klären. Patienten sollten zudem zusammen mit dem Hausarzt und ihren Angehörigen Risikofaktoren für Stürze bestimmen und ausmerzen.

Ihre Experten für Knochen, Gelenke und Wirbelsäule

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Prof. Dr. med. Stefan Kessler

Orthopädische Klinik 

Sindelfingen

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Prof. Dr. med. Martin Handel

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Kliniken Calw

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Prof. Dr. med. Axel Prokop

Klinik für Unfallchirurgie

Sindelfingen

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Dr. med. Johannes Maihoff

Chirurgische Klinik
Bereich Unfallchirurgie und Orthopädie

Herrenberg

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Dr. med. Holger Rieske

Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie

Leonberg