Aus dem Klinikverbund Südwest

Fürsorge für Patienten auch im privaten Alltag: Pflegekraft Susanne Körner aus dem Klinikverbund Südwest belegt zweiten Platz bei der Auszeichnung zur „PflegerIn des Jahres“

24.05.2023

Susanne Körner aus Leonberg gehört zu Deutschlands „Pflegerinnen und Pflegern des Jahres 2023“. Dies gibt die bundesweite Initiative „Herz & Mut“ zum Internationalen Tag der Pflege 2023 bekannt.

Die 41-jährige Krankenschwester arbeitet im Krankenhaus Leonberg und hat sich dort unter anderem auf die Patientenversorgung nach einer verhältnismäßig seltenen Operationsform des künstlichen Darmausgangs (Kock-Pouch-Stoma) spezialisiert. Mit beeindruckendem persönlichen Einsatz und großer Fachkompetenz steht sie Patientinnen und Patienten auch in ihrer Freizeit bei Fragen zur Verfügung, organisiert Treffen für Menschen aus dem In- und Ausland bei sich zuhause und hat eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen. Körner wurde von einer Fachjury auf den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Platz gewählt und für ihr „großartiges Engagement für die hochspezialisierte Behandlung des Tabu-Themas ‚künstlicher Darmausgang‘“ ausgezeichnet. Der von der Agentur „Jobtour medical“ initiierte Pflege-Award wird jährlich anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai vergeben.

2019 wurde das erste Kock-Pouch-Stoma im Krankenhaus Leonberg operiert – und bis heute erfolgten rund zwei Dutzend Operationen dieser Art. Bereits im Vorfeld hat sich Körner in der Stomatherapie weitergebildet und sich dann mit hohem Einsatz in die Thematik eingearbeitet. Sie war bei nahezu allen Operationen dabei und hat sich darüber hinaus Gedanken gemacht, wie die Betroffenen bestmögliche Beratung, Betreuung und Pflege bekommen können und wie sich die Lebensqualität für sie nachhaltig steigern lässt. Daher hat sie eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen, sodass die Patientinnen und Patienten mit dieser seltenen Anlage eines Kock-Pouch-Stoma eine Plattform für den regelmäßigen Austausch haben. 34 Menschen zählt die Gruppe mittlerweile – darunter auch Betroffene aus dem Ausland.

Zahlreiche Patienten aber auch der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Leonberger Krankenhaus, Prof. Dr. Wolfgang Steurer, haben Susanne Körner für die Auszeichnung „Pfleger/Pflegerin des Jahres“ nominiert. Neben der hohen Kompetenz sticht vor allem die ruhige und empathische Art, die Hingabe und gelebte Nächstenliebe der Preisträgerin hervor. Darüber hinaus steht Frau Körner rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche für Betroffene zur Verfügung.

1981 in Leonberg geboren wollte Susanne Körner schon immer Krankenschwester werden. Nach dem Realschulabschluss und einem freiwilligen sozialen Jahr hat sie die Ausbildung zur Krankenschwester absolviert und direkt im Anschluss acht Jahre lang in der „Inneren Medizin“ gearbeitet. 2010 wechselte sie in die allgemeine Chirurgie. Es folgten zahlreiche Weiterbildungen: So ist sie heute Teil des Teams „Spezialisierte ambulante palliative Versorgung“ für den Landkreis Böblingen. Hier setzt sie sich für die Betreuung schwerstkranker Menschen ein, damit diese den letzten Lebensabschnitt selbstbestimmt zuhause verbringen können. Seit 2014 engagiert sie sich ehrenamtlich auch bei der Organisation „humedica“, die sich in Krisen- und Kriegsgebieten um die Gesundheitsversorgung und Verbesserung der Lebensumstände kümmert.

Der Pflege-Award „Pfleger/Pflegerin des Jahres“ wurde dieses Jahr zum siebten Mal ausgeschrieben. Unter dem Motto „Herz & Mut“ wurden bundesweit Pflegekräfte gesucht, die auf besondere Weise Herz und Mut täglich unter Beweis stellen. Insbesondere Angehörige, Patienten und Arbeitskollegen haben Pflegerinnen und Pfleger vorgeschlagen. Rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzeichnet der Wettbewerb dieses Jahr. Eine achtköpfige Fachjury wählte unter den teils sehr berührenden Vorschlägen die Pflegerinnen und Pfleger aus, die ihre Arbeit auf besonders vorbildliche und nachahmenswerte Weise ausüben.

Auf den ersten Platz und damit zum Pfleger des Jahres wählte die Jury Toni Selz aus Halle in Sachsen-Anhalt. Der 37-jährige Gesundheits- und Krankenpfleger ist Stationsleiter der Neurochirurgie im BG Klinikum Bergmannstrost in Halle. Mit dem dritten Platz wird Dominik Stark ausgezeichnet, der als Fachkrankenpfleger auf der internistischen Intensivstation der Uniklinik Köln arbeitet.