Kribbeln in den Füßen, Taubheitsgefühle in den Händen, Schmerzen oder Gangunsicherheit – Grund für derartige Beschwerden kann eine Polyneuropathie sein. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, also der Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark.
Im Klinikverbund Südwest begegnen wir Menschen mit Polyneuropathie mit einem ganzheitlichen Blick auf Körper, Lebenssituation und Ursache. Ziel unserer Behandlung ist es, Beschwerden zu lindern, Funktionsverluste zu begrenzen und die Teilhabe am Alltag möglichst lange zu erhalten. Dabei setzen wir auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aus Medizin, Therapie und Pflege – immer abgestimmt auf die individuelle Situation unserer Patientinnen und Patienten.
Polyneuropathie ist der medizinische Begriff für eine Schädigung mehrerer peripherer Nerven. Das kann zu Empfindungsstörungen, Missempfindungen, Schmerzen, Muskelschwäche oder Koordinationsproblemen führen – meist in Händen, Füßen oder Beinen. Je nach Verlauf und Ursache können auch vegetative Funktionen wie Verdauung, Kreislauf oder Blasenfunktion beeinträchtigt sein.
Die häufigsten Auslöser sind:
Daneben kommen auch Vitaminmangel (v. a. B-Vitamine), Infektionen, Medikamente, Tumorerkrankungen oder genetische Faktoren infrage. Nicht immer lässt sich eine eindeutige Ursache feststellen.
Man unterscheidet zwischen:
Spezielle Formen sind z. B. die diabetische Polyneuropathie mit herabgesetztem Schmerz- und Temperaturempfinden oder die alkoholische Polyneuropathie, bei der oft eine besonders schmerzhafte Überempfindlichkeit besteht.
Zu Beginn treten meist Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Brennen in Händen und Füßen auf. Später kommen evtl. hinzu:
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und den Beschwerden. Mögliche Maßnahmen sind:
Eine vollständige Heilung ist nicht immer möglich – aber eine gezielte Behandlung kann Schmerzen deutlich lindern, Funktionsverluste bremsen und die Lebensqualität spürbar verbessern.