Im Rahmen der Shuntsprechstunde erfolgt eine systematische klinische Beurteilung der arteriellen und venösen Gefäße sowie des Shunts. Neben Auskultation und Palpation der Gefäße wird auch die Füllung der Venen nach Stauung erfasst. Ebenso gehört die anamnestische Erhebung von vaskulären Risikofaktoren, als Hinweis auf periphere oder zentrale Gefäßveränderungen, dazu.
Bei der Planung einer Shuntanlage können diese Informationen dann berücksichtig werden. Typische Risikofaktoren sind die arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, KHK (koronare Herzkrankheit), pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit), das Rauchen und stattgehabte Katheterisierungen im zentralen Venensystem.
Inspektion, Palpation, Auskultation und funktionelle Untersuchungen des Gefäßzuganges im Rahmen einer Shuntvisite sind für die Früherkennung von Shuntstenosen unerlässlich. Sollte es zur einer Aspiration von Thromben bei der Shuntpunktion oder eine verlängerte Blutungszeit nach Entfernung der Dialysenadeln kommen, sollte eine Shuntstenose abgeklärt werden.
Auch Änderungen der dynamischen arteriellen und venösen Drücke sowie des Blutflusses während der Hämodialysebehandlung können bei der Frühdiagnostik einer Shuntstenose wegweisend sein. Regelmäßige Überprüfungen der Parameter einer Dialyseeffektivität, wie Shunt-Rezirkulation, renale Retentionswerte und Kt/V, können ebenfalls zur Früherkennung von Shuntstenosen dienen.