Erkrankungen des Schultergelenks Impingement-Syndrom

„Impingement“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Einklemmung“ – hier zwischen dem kugelförmigen Oberarmkopf im Zusammenspiel mit dem Schulterdachbereich (auch Acromion genannt). An dieser Stelle laufen mehrere Muskel- und Sehnenplatten zusammen und befinden sich mehrere Schleimbeutel. Bei Bewegungen können diese engen Strukturen unter dem Schulter-Eckgelenk eingeklemmt werden und dann entsprechend Beschwerden verursachen.

Impingement äußert sich vor allem durch einen Schmerz in der Schulter bei entsprechenden Bewegungen, manchmal auch im Ruhezustand. Manche Patienten berichten über stechende Schmerzen, sodass sie beispielsweise nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen können. Die Schmerzen können zudem in den Arm ausstrahlen. Später findet sich dann eine akut schmerzende Schultersteife welche meist ohne konsequente Therapie nicht zu bewältigen ist.

Per Ultraschalluntersuchung können mit hochauflösenden Ultraschallköpfen Kalkablagerungen, Sehnenkontinuitätsunterbrechungen entdeckt werden. In der Röntgenuntersuchung werden vor allem knöcherne Begleitveränderungen bemessen. Die Kernspintomographie, auch Magnetresonanztomographie (MRT) genannt, ermöglicht es, Weichteile und Knochen beurteilen. Die Qualität dieser hochwertigen Untersuchung ist heute so gut, dass Sehnenveränderungen in der Ausdehnung und auch in der Qualität beurteilt werden können, Schleimbeutelveränderungen sichtbar und auch in der Position für die speziellere Therapie bestimmt werden können.

Das Impingement-Syndrom kann sowohl konservativ wie auch operativ therapiert werden. Zu den konservativen Behandlungsverfahren zählen die medizinische Trainingstherapie mit Muskelaufbautraining, schmerzlindernde Maßnahmen wie Eisanwendungen, Ultraschallbehandlungen sowie die Iontophorese. Bei kurzfristig extrem schmerzhaften Zuständen sind gezielte Infiltrationsbehandlungen erforderlich. Dabei werden klassische lokale Betäubungsmittel verwendet, teilweise auch Kortison. Viele Patienten müssen sportliche und auch teilweise ihre berufliche Tätigkeit reduzieren, um das Schultergelenk von weiteren Überlastungen zu schützen. Lange Phasen der Krankschreibung sind nicht selten.

Sollte die konservative Therapie nach einigen Wochen nicht zum Erfolg führen, bleibt der weg der minimalinvasiven Operation. Meist beginnt die Operation, indem durch einen etwa 5 Millimeter langen Schnitt eine winzige Videokamera eingeführt wird. Der Operateur erhält eine Rundumsicht auf das Schultergelenk, um Sehnen, Knorpelanteile und anatomische Strukturen zu beurteilen. Wenn sich hier krankhafte Befunde zeigen, kann er diese gleich mitbehandeln.

Sowohl nach konservativer als auch operativer Therapie ist eine konsequente physiotherapeutische Nachbehandlung notwendig, um die Beschwerden so gut wie möglich und langfristig zu beheben.

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