MR oder MRT steht für Magnet-Resonanz-Tomographie oder Kernspintomographie. Dabei handelt es sich um eine Untersuchungsmethode, mit der ohne Verwendung von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des Körpers gewonnen werden können. Der Patient befindet sich dabei in einem sehr starken Magnetfeld und ist umgeben von Sende- und Empfangsspulen. Die Untersuchung gliedert sich in einzelne Abschnitte (Sequenzen) mit einer Dauer von 1 bis 4 Minuten. Die gesamte Untersuchung dauert 15 bis 20 Minuten. In Abhängigkeit von der t1 und t2 Relaxationszeit können die unterschiedlichen Gewebe dargestellt werden. Ganz besonders eignet sich die Methode zur Darstellung des Gehirns, des Rückenmarks, der Wirbelsäule einschließlich der Bandscheiben, der Gelenke und Weichteile. Auch die Organe des Halses, des Brustraums, des Bauchraums und Beckens können mittels MRT untersucht werden.
Unsere Praxis verfügt über einen 1,5 Tesla Kernspintomographen der Firma Siemens (Symphony TIM) mit Mehrkanal-Technik, das heißt das vom Körper ausgesandte Signal kann gleichzeitig von mehreren Empfangsspulen aufgenommen werden. Diese „parallele Bildgebung“ ermöglicht eine genauere Darstellung und Reduzierung der Untersuchungszeit.
Die Kernspintomographie ist nach dem jetzigen Wissensstand eine unschädliche Untersuchungsmethode ohne Anwendung von Röntgenstrahlen. Dennoch müssen vor Untersuchungsbeginn Kontraindikationen (Umstände unter denen keine Kernspintomographie durchgeführt werden darf) abgeklärt werden. Dazu füllen unsere Patienten einen Erhebungsbogen aus und werden vor Betreten des MR-Raums befragt, ob sie einen Herzschrittmacher haben. Dies ist die wichtigste Kontraindikation. Weitere Kontraindikationen sind Defibrillatoren, nicht MR-taugliche Prothesen und Implantate sowie eisenhaltige Fremdkörper, besonders an empfindlichen Organen wie Auge und Gehirn. Eisenhaltige Tätowierungen können zu Verfärbungen und Verbrennungen führen.
Metallische Gegenstände werden vor der Untersuchung abgelegt. Der Patient wird möglichst bequem auf der Untersuchungsliege gelagert und die nötigen Spulen angelegt.
Der Einsatz von MR-Kontrastmitteln ergibt sich aus der Fragestellung, oft auch erst während der Untersuchung, wenn ein Befund weiter abgeklärt werden muss.
Wir verwenden nicht-ionische, zyklische, Gadolinium-haltige Kontrastmittel (Gadoteridol, Gadobutrol), die gut verträglich sind. Mögliche Komplikation ist eine allergische Reaktion, die nur sehr selten auftritt. Eine extrem seltene Komplikation wurde bei Patienten mit extrem schlechter Nierenfunktion (GFR<30 ml/min) festgestellt: NSF (Nephrogene Systemische Fibrose), so dass Patienten mit entsprechend schlechter Nierenfunktion darüber aufgeklärt werden müssen.
Die Indikationen für MR Untersuchungen sind weit gefächert und umfassen fast alle Körperregionen und morphologisch fassbare Krankheitsbilder. Schwerpunkte sind Erkrankungen der Gehirns, des Rückenmarks, der Wirbelsäule, des Bauchraums, der Gelenke und Weichteile.