Die Vorstellung, dass epileptische Anfälle besonders bei Kindern und Jugendlichen auftreten, gilt als überholt. Denn heute wissen wir, dass mit einer deutlich veränderten Altersstruktur die Epilepsie auch eine Erkrankung älterer Menschen sein kann. Wir sprechen dann von einer strukturell oder metabolisch bedingten Epilepsie, das heißt, dass Veränderungen im Gehirn beispielsweise durch Schlaganfälle, Abbauprozesse oder Stoffwechselerkrankungen dazu führen, dass Nervenzellen nicht mehr unabhängig voneinander arbeiten, sondern sich auf unnatürliche Art zusammenschalten und damit epileptische Anfälle auslösen. In der Regel sind Epilepsien im höheren Lebensalter gut zu behandeln. Allerdings reagiert das ältere Gehirn empfindlich auf Medikamente, so dass ein großer Erfahrungsschatz notwendig ist, um aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Therapien die jeweils passende auszuwählen.