Der Hämorrhoidalplexus ist ein ringförmig verlaufendes Gefäßpolster unterhalb der Enddarmschleimhaut und ist bei jedem Menschen vorhanden. Im Zusammenspiel mit den Schließmuskeln sind sie hauptverantwortlich für die kontrollierte Feinabdichtung des Afterkanals nach außen hin, in Ruhe sind sie prall gefüllt und dichten ab, bei der Darmentleerung schwellen sie ab. Die vergrößerten Polster, die aus Arterien und Venen mit Blut versorgt werden, nennt man Hämorrhoiden. Vergrößerte Hämorrhoiden, die je nach Ausprägung in Grad 1 bis 4 eingeteilt werden, führen zu verschiedenen Symptomen. Dann spricht man von Hämorrhoidalleiden. Ca 4% der Gesamtbevölkerung weisen solche Symptome auf unabhängig vom Lebensalter.
Die Beschwerden sind uncharakteristisch und reichen von Blutungen (einmalig oder wiederkehrend, tropfend oder auflagernd) bis hin zu Juckreiz, Nässen, Brennen und blut- oder stuhlverschmutzter Unterwäsche. Schmerzen treten ganz selten auf und auch nur bei höhergradigen Hämorrhoiden, die zu Komplikationen führen.
Die schmerzfreie und unmittelbare Diagnosestellung kann und sollte durch eine proktologische Basisuntersuchung erfolgen, denn symptomatische Hämorrhoiden, die unbehandelt bleiben, führen zu einer Zunahme der Beschwerden. Das Therapiespektrum umfasst neben der Basismaßnahme der ballaststoffreichen Ernährung, Salben, Cremes und Zäpfchen. Diese lindern die Symptome und helfen über die akute Phase der Beschwerden hinweg. Niedriggradige Hämorrhoiden können zusätzlich verödet oder mittels Gummibändchen unterbunden werden. Diese Maßnahmen erfolgen ambulant.
Wenn diese nicht zur Beschwerdelinderung führen und höhergradige Hämorrhoiden vorliegen (Grad 3 bis 4) helfen operative Maßnahmen (auch minimal-invasiv). Die jeweilige Operationsmethode wird vom Proktologen individuell festgelegt. Diese Eingriffe erfolgen im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes.