Myome der Gebärmutter sind die häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen im gebärfähigen Alter. Man schätzt, dass etwa 50 Prozent davon betroffen sind. Zu den Hauptsymptomen zählen Blutungsstörungen, ungewollte Kinderlosigkeit und Druckbeschwerden mit entsprechender Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Das Behandlungsspektrum hat sich in den letzten 25 Jahren deutlich erweitert. Während man früher reflexartig zu einer Operation geraten hat, stehen heute zahlreiche konservative (das heißt, nicht operative) und operative Optionen zur Verfügung. Wichtig ist, nach einer spezialisierten Diagnostik ein individuelles Konzept zu erstellen. Dabei fließen Faktoren wie Beschwerdesymptomatik, Alter, Familienplanung und vieles andere mehr in die Überlegungen mit ein.
Myome sind gutartige Wucherungen, die in der Muskelschicht der Gebärmutter, dem sogenannten Myometrium entstehen. Ihre Entwicklung ist hormonab hängig und sie entstehen nur während der Geschlechtsreife. Myome, die nach den Wechseljahren entdeckt werden, sind wahrscheinlich schon vorher entstanden.
Während etwa die Hälfte der Betroffenen keinerlei Beeinträchtigungen durch ihre Myome spüren, leiden andere an unangenehmen, schmerzhaften oder lebensbeeinträchtigenden Symptomen wie zum Beispiel:
Blutungsstörungen (verstärkte, unregelmäßige und/oder schmerzhafte Blutung), die mit einer Anämie (Blutarmut) einhergehen können), Fremdkörpergefühl, unspezifische Schmerzen im Unterbauchbereich, Druck auf die Blase bzw. schmerzhaftes Wasserlassen, Verstopfung, Kreuzschmerzen oder Beschwerden beim Geschlechtsverkehr.
Der Hormonhaushalt der Patientin kann das Wachstum von Myomen zwar begünstigen, wodurch Myome aber konkret entstehen, ist bis heute unklar. Eine genetische Veranlagung ist bekannt.
Nach einer Tastuntersuchung, bei der kleine Myome allerdings häufig unentdeckt bleiben, wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um Größe, Lage und Anzahl der Myome zu bestimmen. Im Einzelfall kann auch eine Kernspintomografie (MRT) zusätzliche Informationen liefern.
Myome müssen nur behandelt werden, wenn die Patientin unter Symptomen leidet. Je nach Beschwerdesymptomatik, Familienplanung oder individuellen Präferenzen werden Myome konservativ, radiologisch oder chirurgisch behandelt. Wenn es möglich und sinnvoll ist, wird nicht-operativen Behandlungsoptionen der Vorzug gegeben.
Da Myome durch weibliche Geschlechtshormone im Wachstum angeregt werden, kommen Medikamente zum Einsatz, die in den Hormonhaushalt eingreifen.
Bei den sogenannten Wechseljahresspritzen, (GNRH-Analoga) wird die Östrogenproduktion gebremst, die Frau wird vorübergehend künstlich in die Wechseljahre versetzt. Allerdings treten dabei die typischen Nebenwirkungen auf wie Hitzewallungen, Osteoporose oder Stimmungsschwankungen bis hin zur Depression, weshalb diese Therapie zeitlich begrenzt und nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt wird.
Die sogenannte Myomtablette mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat ist aufgrund von Nebenwirkungen nicht mehr am Markt verfügbar.
Eine Operation kommt dann zum Einsatz, wenn konservative Behandlungsmethoden nicht gewünscht oder nicht sinnvoll sind. Hierbei spielen die persönliche Lebensituation und Präferenzen sowie die Größe und Lage des Myoms ebenso eine Rolle wie eine mögliche Familienplanung in der Zukunft.