Unsere Klinik wurde im April 2013 von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als „Chest Pain Unit“ zertifiziert.
Dabei handelt sich um eine Notaufnahmestation mit 4 Überwachungsplätzen, die speziell für die Abklärung bei kardiologischen Notfallpatienten mit Verdacht auf Herzinfarkt sowie anderer kardiovaskulärer Notfälle (z.B. Herzrhythmusstörungen, Lungenembolie, Einriß der großen Hauptschlagader) eingerichtet worden ist.
Die Idee der sog. Chest Pain Units basiert auf umfangreichen Daten aus Deutschland, USA und England, die belegen, dass die Organisationsmodelle einer Chest Pain Unit neben der signifikanten Reduktion der Sterblichkeit auch zu einer Verkürzung der durchschnittlichen Liegedauer und damit einer Kostenreduktion führen.
Für diese Aufgabe ist die „Chest Pain Unit“ mit geschultem ärztlichen und medizinischem Personal und einer hochwertigen technischen Ausstattung bestens ausgerüstet. Dazu gehören u.a. die echokardiographische Diagnostik (Ultraschall) am Krankenbett, die kontinuierliche Registrierung des Herzrhythmus, engmaschige EKG-Kontrollen und Blutentnahmen.
Die Behandlung richtet sich nach den Leitlinienempfehlungen der nationalen und internationalen Fachgesellschaften und berücksichtigt die Schwere der Erkrankung und das Risiko für den Patienten. Bei geringem Risiko kann er auf eine Normalstation verlegt werden; kritische Fälle oder Patienten mit Herzinfarkt werden dagegen umgehend ins Herzkatheterlabor oder auf die Intensivstation verlegt.
Patienten ohne erkennbares Risiko oder eine schwere Herzerkrankung können zudem rasch nach Hause entlassen und von der Sorge um ihren Gesundheitszustand befreit werden.
Entscheidend für die Umsetzung des neuen Notfallkonzepts sind die optimalen räumlichen Voraussetzungen. Einmalig ist auch die Nähe der „Chest Pain Unit“ zu unserem Herzkatheterlabor und unserer Intensivstation, was eine schnelle Versorgung kritisch kranker Herzpatienten erlaubt.
Insgesamt handelt es sich um ein innovatives Patientenversorgungssystem, wodurch die Qualität der Notfallversorgung von Herzpatienten unter optimaler Ausnutzung stationärer und ambulanter Strukturen verbessert wird.