Erhebliche Bewegungseinschränkung eines Schultergelenkes mit zusätzlichen Schmerzen wird als Schultergelenksteife bezeichnet. Man findet diese sowohl ohne vorausgegangenen Unfall als auch nach Verletzungen. Letztendlich handelt es sich um ein mittlerweile anerkanntes eigenständiges Krankheitsbild.
Die meisten Patienten empfinden eine Schultergelenksteife erst, nachdem bereits monatelang eine Bewegungseinschränkung bereits vorlag. Die Vorstellung beim Arzt erfolgt meistens erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Die erhebliche Gelenk-Einsteifung kann insofern relativ rasch durch eine klinische Untersuchung des Patienten erfolgen.
Untersuchungen etwa per Sonographie sind sinnvoll, weil weitere Begleitveränderungen und Verletzungen beurteilt werden können. Die Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) ist ideal geeignet, sowohl die knöchernen, knorpeligen als auch weichteiligen Strukturen darzustellen.
Begonnen wird meist mit einer gezielten physiotherapeutischen Behandlung mit schmerzlindernden Maßnahmen, um die Schultergelenkkapsel überhaupt weiter aus dem eingesteiften Bewegungsraum herauszubekommen. Hier kommen therapeutische Maßnahmen wie die Kältetherapie (Kryotherapie) sowie Bewegungsbäder zur Anwendung.
Da für den Patienten häufig der Schmerz im Vordergrund steht, sind klassische Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung ideal. Kortison-Behandlungen sind ebenfalls erfolgreich.
Sollte die konservative Therapie über einen längeren Zeitraum nicht zum Erfolg führen, ist die Vorstellung bei einem versierten Schultergelenkoperateur sinnvoll. Durch endoskopische (minimalinvasive) operative Behandlungen kann die Schultergelenkkapsel an geeigneten Stellen gelockert, gelöst oder durchtrennt werden. Der Arzt kann Verklebungen und Vernarbungen behandeln, um mehr Schultergelenkbeweglichkeit im Rahmen der Narkose durchführen. Im Rahmen solcher auch minimalinvasiver operativer Behandlungen ist meistens eine Narkosemobilisation des Schultergelenkes zusätzlich erforderlich, um die maximalen Bewegungsausmaße schon in der Operation zu erreichen.
Es ist wichtig, dass die physiotherapeutische Behandlung direkt nach der Operation weitergeführt wird. Dies kann teilweise über mehrere Tage unter stationären Bedingungen erfolgen. Hier ergeben sich meist relativ rasch gute Bewegungsausmaße, welche dann nach Entlassung durch die Fortführung der physiotherapeutischen Behandlung weiter verbessert werden müssen.