Unter dem Begriff des Impingement-Syndroms werden heute verschiedene krankhafte Veränderungen an der Schulter zusammengefasst, die alle zu einer Einengung des Gleitraumes unter dem Schulterdach führen. Durch die Einengung können die Sehnen der Rotatorenmanschette (insbesondere die Supraspinatussehne) an der einengenden Struktur reiben und es kann so zu einer Entzündung des Schleimbeutels (subacromiale Bursitis) und im schlimmsten Fall sogar zu einer Schädigung der Sehne kommen. Ursache der Einengung ist häufig eine knöcherne Ausziehung am Schulterdach (Acromionsporn) oder am Schultereckgelenk (Acromio-Clavicular-Gelenk).
Ein Impingement-Syndrom ist vor allem durch Schmerzen bei Nacht und Schmerzen bei Tätigkeiten über der Horizontalen gekennzeichnet. Die Schmerzen beginnen meist spontan ohne erkennbare Ursache. Mit der Zeit kann es zu zunehmenden Schmerzen kommen, die in ihrer Intensität sehr stark variieren können. Durch die Beschwerden kann die Beweglichkeit der Schulter stark eingeschränkt sein.
Das Impingement-Syndrom kann teilweise bereits im Röntgenbild gesehen werden (siehe Abb. 2). Um die Entzündungsreaktion und auch die anderen Weichteilstrukturen beurteilen zu können bedarf es einer weiteren Bildgebung. Das MRT oder die Kernspintomographie (beide Begriffe beschreiben dieselbe Untersuchung) sind heute der Gold-Standard an der Schulter. Bei dieser Untersuchung können alle weichteiligen Strukturen der Schulter exakt und genau dargestellt und beurteilt werden (siehe Abb. 1).
Ein Impingement-Syndrom sollte zunächst immer konservativ behandelt werden. Durch eine gezielte konservative Therapie (z.B. Physiotherapie, Stromanwendung, entzündungshemmende Medikamente, Infiltrationen, u. a.) können die Beschwerden zu einem großen Teil erfolgreich therapiert werden.
Sollten die Beschwerden, trotz der durchgeführten Therapie, über mehrere Monate persistieren, besteht die Möglichkeit der operativen Versorgung.
Die Methode der Wahl ist dabei die Schlüsselloch-OP (siehe Abb. 3). Über 3 kleine Schnitte von jeweils ca. 5 mm kann sowohl das Schultergelenk als auch der Raum unter dem Schulterdach dargestellt werden. Alle krankhaften Veränderungen, die man sieht, können direkt angegangen und behandelt werden.
Beim Impingement-Syndrom werden vor allem der entzündete Schleimbeutel entfernt (Bursektomie) und das Schulterdach geglättet bzw. der Acrimion-Sporn reseziert (subacromiale Dekompression oder Acromioplastik). Durch diese Maßnahmen wird der Raum unter dem Schulterdach wieder weiter und die Sehnen der Rotatorenmanschette können frei gleiten.
Sollte sich bei der Arthroskopie ein Defekt der Rotatorenmanschette zeigen, so kann dieser bei der OP ebenfalls gleich mitversorgt und genäht werden.
Nach der Operation darf der operierte Arm sofort schmerzadaptiert frei bewegt werden. Größere Belastungen und Gewichte sollten aber für ca. 6 Wochen vermieden werden. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist nach 3-4 Wochen möglich. Bei Patienten mit schwerer körperlicher Arbeit oder überwiegender Überkopftätigkeit kann der Nachbehandlungszeitraum 6 bis 12 Wochen dauern.
Gerne können Sie sich in unserer Sprechstunde vorstellen. Einen Termin erhalten Sie telefonisch über unser Sekretariat, Tel.: 07152/202-66201. Als Patient/in einer gesetzlichen Krankenkasse benötigen Sie eine Überweisung vom Chirurgen, Orthopäden oder Unfallchirurgen. Privatpatienten erhalten einen Termin in der Privatsprechstunde. Bitte bringen Sie zum Termin alle Ihnen vorliegenden ärztliche Befunde und Röntgenbilder (einschließlich MRT/ CT) auf CD mit.