Es gibt sowohl lebereigene Tumore, als auch Lebermetastasen. Inzwischen ist eindeutig belegt, dass ein Teil der Patienten mit Lebermetastasen als Folge z. B. eines Dickdarmkrebses durch eine Operation geheilt werden können. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Metastasen komplett entfernt werden können. Ob dies möglich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Auch gibt es in der Leber eigenständige Lebertumore, bösartige, wie gutartige bei denen es gilt, ein Procedere festzulegen und dem Patienten zu helfen, operativ oder chemotherapeutisch.
Neben den Lebermetastasen können auch Tumoren, die von der Leber selbst ausgehen, auf diese Weise behandelt werden. Allerdings liegt beim typischen Leberkrebs (HCC) meist eine Leberzirrhose vor. Damit sind die Bedingungen für eine Operation eher ungünstig. Jedoch besteht hier die Möglichkeit einer transarteriellen Chemoembolisation, bei welcher Chemotherapie direkt über ein Gefäß in der Leiste unter CT- Kontrolle in den Tumor gespritzt wird. Diese Prozedur wird mehrfach wiederholt, bis die Gefäßversorgung des Lebertumors zerstört ist, dieser nicht mehr über die Gefäße ernährt werden kann und abstirbt. Alternativ hierzu führen wir am Krankenhaus Leonberg auch die Mikrowellen-oder Radiofrequenzablation zusammen mit der Radiologie durch. Hierbei wird eine oder mehrere Sonden sonographisch oder CT-gesteuert in die Leberherde eingebracht und die Ablation mehrfach ausgeführt über mehrere Sitzungen, bis die Gefäßversorgung des Tumors abstirbt und dieser Lebertumor damit nicht mehr weiterwachsen kann.
Auch besteht die Möglichkeit Lebertumore durch vorherige Chemotherapien zu verkleinern, und diese dann eventuell operativ anzugehen. Hierbei ist zu untersuchen, ob die Leber vorgeschädigt ist - etwa durch eine Leberzirrhose, eine andere Erkrankung oder eine laufende Chemotherapie. Dann ist entscheidend, ob jeweils ein Teil der verschiedenen Lebergefäße erhalten bleiben kann. Ist dies der Fall, muss mindestens 0,5 Prozent des Körpergewichts an Lebergewebe zurückbleiben, um ein Überleben zu sichern. Reicht die Menge an verbleibendem Lebergewebe nicht für eine sichere Operation aus, kann man das Wachstum dieses Leberanteils vor der Operation anregen – etwa durch eine Pfortaderembolisation. Wenn eine Operation aufgrund zu großer Tumore nicht möglich ist, kann das Geschwür durch eine vorherige Chemotherapie auf operable Größe gebracht werden.
Heutzutage bringen Leberoperationen sehr gute Ergebnisse – gerade bei Lebermetastasen. Notwendig dafür sind eine exzellente bildgebende Diagnostik (etwa durch CT und MRT), und ausreichend Expertise und Erfahrung bei der Planung und Durchführung der Operation. Hilfreich sind beim Eingriff zudem Geräte wie der Ultraschall-Dissektor (CUSA) oder das Wasserstrahlskalpell. Mit diesen Geräten kann die Leber übersichtlich und mit nur minimalem Blutverlust operiert werden.
Sollte ein operativer Eingriff nicht mehr möglich sein, so kommt man dann zu den oben genannten alternativen hochtechnischen medizinischen Eingriffen wie TACE (transarterielle Chemoembolisation) RFA-Radiofrequenzablation oder Mikrowellenablation zurück, womit die Lebensqualität des Patienten deutlich verbessert werden kann und das Tumorwachstum in der Leber eingedämmt wird.