Treten beim Patienten eines niedergelassenen Gastroenterologen Auffälligkeiten im Labor oder bei einer ambulant durchgeführten Ultraschalluntersuchung auf, kann sich der Patient mit Überweisung in der Lebersprechstunde am Krankenhaus Leonberg vorstellen. Dort können spezielle laborchemische, sonografische und radiologische Verfahren durchgeführt werden. Gleiches gilt für die notwendigen endoskopischen Untersuchungen oder sonografisch gesteuerten Leberpunktionen. Patienten können auch stationär in unseren Kliniken mit intensivmedizinischen Maßnahmen betreut werden. Sollte eine Transplantation erforderlich sein, stehen wir in engem Kontakt mit dem Zentrum in Tübingen und der deutschen Leberstiftung sowie der Leberabteilung des Universitätsklinikums Bochum.
Sehr häufig fallen bei Untersuchungen per bildgebender Verfahren Befunde an, die einer Klärung per Gewebeprobe bedürfen. Hierzu kann der Patient nach Überweisung des Gastroenterologen ambulant und sonografisch gestützt punktiert werden. Das Gleiche gilt auch für die sonografisch gestützte Punktion bei diffusen Lebererkrankungen. In Zusammenarbeit mit unserem pathologischen Institut werden dann anhand der Ergebnisse der Gewebeproben weitere therapeutische Schritte entschieden.
Eine Cholangioskopie ist eine Spiegelung der großen und kleineren Gallenwege mit einem extra dünnen Spezialendoskop. Bei Patienten mit komplizierten Gallengangssteinen kann diese Methode beim Entfernen helfen. Auch bei tumorösen Veränderungen des Gallenganges kann die Cholangioskopie helfen, Gewebeproben zu gewinnen, um die Diagnose sichern zu können.
Bei Galleabfluss-Störungen, die einer alleinigen endoskopischen Therapie nicht zugänglich sind, wird ein sogenanntes kombiniertes Rendezvous-Verfahren angestrebt. Hier legt der Radiologe zunächst nach Punktion von außen eine Drainage in den Gallengang, die gegebenenfalls auch über den Darm vorgeschoben werden kann. Über die dann bestehende Schiene gelingt es meistens, von außen über den radiologisch angelegten Katheter endoskopisch einen Draht durchzuführen, sodass mittels dieses „Rendezvous-Verfahrens“ letztendlich endoskopische Drainagen zur Behebung der Galleabflussstörung angewandt werden können, die dann wieder von innen aus dem Zwölffingerdarm angängig sind. Dieses Vorgehen erfordert eine ausgesprochen enge Zusammenarbeit zwischen Gastroenterologen, Radiologen und Endoskopiker.
Dieses endoskopische Verfahren ermöglicht Eingriffe im Bauchspeicheldrüsen- und Gallengangsystem. Am häufigsten muss der Eingriff zur Entfernung und ggf. auch zur Zertrümmerung von Gallengangsteinen durchgeführt werden. Ebenso können entzündliche oder bösartige Engstellen beseitigt oder durch Gefäßstützen, sogenannte Stents sowohl aus Plastik, als auch aus Metall (Nitinol), überbrückt werden.
Kombination aus Endoskopie und Ultraschall.
Am Ende der Gerätespitze sitzt ein Ultraschallkopf, so dass das Gerät ähnlich wie bei der Magenspiegelung oder der Enddarmspiegelung eingeführt wird und sowohl Eindringtiefen von Tumoren in die Schleimhautschichten und somit die lokale Ausbreitung eines Tumors, als auch winzige Gallengangssteine, Bauchspeicheldrüsentumoren – bereits in sehr kleinen Größen, Gallengangsverengungen und Tumoren, Lymhknoten, auch thorakal, sowie Zysten im Bereich der Bauchspeicheldrüse darstellen kann und hierbei ebenfalls auch direkt punktiert oder Metall-Stents implantiert werden können.