Patienten, deren eigene Nierenleistung beider Nieren unter 10-15% der normalen Leistung gefallen ist, müssen mit einem Nierenersatzverfahren behandelt werden. Die häufigsten Ursachen, die zu einem dialysepflichtigen Nierenversagen führen, sind Spätfolgen eines Diabetes mellitus oder einer Bluthochdruckerkrankung. Weitere Ursachen können eine chronische Glomerulonephritis und andere, seltenere Erkrankungen sein.
Durch eine Gewebeentnahme aus der Niere (Nierenbiopsie) unter Ultraschallkontrolle kann die genaue Ursache festgestellt werden. Die gute Blutdruckeinstellung ist eine der wichtigsten Behandlungssäulen, um ein Fortschreiten der Nierenschwäche zu verhindern oder zumindest zu verzögern.
Wird ein Nierenersatzverfahren notwendig, erfolgt eine individuelle Beratung über die möglichen Alternativen: Hämodialyse mit in der Regel drei Mal pro Woche vier- bis fünfstündiger Behandlung oder Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) als alleine durchführbares Heimdialyseverfahren. Es erfolgt nach entsprechender Auswahl die Vorbereitung (Dialysezugang) auf das Verfahren und, wenn notwendig, die Einleitung der Dialyse, bei der Bauchfelldialyse ein 7-10- tägiges Training, um das Verfahren dann alleine zu Hause durchführen zu können. Unabhängig von der Auswahl erfolgt eine Diätberatung durch die Diätassistentin.
Letztlich kann die Beratung und Vorbereitung für eine eventuell mögliche Nierentransplantation erfolgen, die dann entweder im Transplantationszentrum des Katharinenhospitals in Stuttgart oder in der Universitätsklinik in Tübingen durchgeführt wird.
Die Behandlung eines akuten Nierenversagens ist rund um die Uhr auf der interdisziplinären Intensivstation möglich.