Plastische Brustoperationen werden aus verschiedenen Gründen durchgeführt:
Kosmetische Brustoperationen werden zur Brustvergrößerung (meist mit Silikonimplantaten) und/oder Bruststraffung vorgenommen. Sie sind in der Regel nicht durch die Krankenversicherung abgedeckt.
Bei gutartigen Erkrankungen wie Beschwerden durch übergroße Brustdrüsen kann eine plastische Verkleinerung (meist mit Straffung) aus medizinischen Gründen erforderlich sein (chronische Rückenschmerzen oder Halswirbelsäulenprobleme wegen des Brustgewichts, chronische Ausschläge in der Unterbrustfalte und andere Symptome). In den meisten Fällen übernimmt die Krankenkasse nach Prüfung hierfür die Kosten.
Auch bei Fehlbildungen der Brustdrüsen (extremer Größenunterschied zwischen links und rechts, fehlende oder unvollständige Brustdrüsenanlage usw.) kann eine medizinisch notwendige und meist von den Krankenkassen finanzierte plastisch-operative Korrektur notwendig werden.
Ist bei der operativen Behandlung einer Brustkrebserkrankung der Einsatz plastischer Verfahren sinnvoll bzw. nur damit eine Brusterhaltung möglich, so wird eine sogenannte onkoplastische Operation vorgenommen, d.h. die Krebsgeschwulst wird unter gleichzeitigem Einsatz plastischer Operationsverfahren entfernt, was in vielen Fällen ohne Sicherheitseinbuße eine Brusterhaltung ermöglicht.
Ist nach Entfernung der Brustdrüse ein Wiederaufbau gewünscht, kommen ebenfalls plastische Methoden (Eigengewebe und/oder Implantate) zum Einsatz.
Brusterkrankungen oder Brustveränderungen sind häufig und meist kein Grund zur Besorgnis. In den meisten Fällen handelt es sich um gutartige Erkrankungen.
Mittels Tastuntersuchung und gegebenenfalls weiterführenden Untersuchungen wie Ultraschall (Mammasonographie), Röntgen (Mammographie) oder auch eine Gewebeentnahme (Biopsie) kann eine Klärung herbeigeführt werden.
In allen Fällen sollten frühzeitig genaue Brustuntersuchungen in der Frauenarztpraxis oder in unserer spezialisierten Brustsprechstunde stattfinden, um eine bösartige Brusterkrankung (Brustkrebs) auszuschließen.
Brustkrebs ist mit etwa 30% die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in allen Staaten der industrialisierten Welt. Trotz steigender Neuerkrankungen sinkt die Zahl der Sterbefälle seit Jahren. Denn wenn Brustkrebs rechtzeitig erkannt und behandelt wird, sind die meisten Erkrankungen heilbar. Die Therapie orientiert sich an der Art des Brustkrebses und wird individuell auf jede Patientin zugeschnitten. In mehr als 70% kann eine Brusterhaltung durchgeführt werden.
Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, wenn auch eher selten. Auf etwa 100 Krebserkrankungen bei der Frau kommt eine bei einem Mann.
Brustkrebs im Frühstadium verursacht meist weder Symptome noch Schmerzen.
Sollten folgende Symptome auftreten, vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Frauenarzt:
Brustzentren bieten eine Abklärung auf minimal invasivem Weg an.
Hierzu wird die Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust), die Ultraschalluntersuchung und in bestimmten Fällen auch die Kernspintomographie eingesetzt. Gewebeproben werden heute minimal-invasiv mit sogenannten Stanzbiopsien entnommen.
Sollte eine bösartige Erkrankung vorliegen, wird ein zertifiziertes Brustzentrum in einer sogenannten interdisziplinären Tumorkonferenz (= alle an der Behandlung beteiligten Spezialisten machen einen gemeinsamen Behandlungsplan) zu Beginn der Behandlung den bestmöglichen Behandlungsweg vorschlagen.