Die Kernspintomographie, auch Magnetresonanztomographie (MRT) genannt, ist ein modernes Untersuchungsverfahren der bildgebenden Diagnostik. Bei einer MRT werden Sie einem Magnetfeld ausgesetzt. Da der menschliche Körper in der Hauptsache aus magnetisierbaren Wassermolekülen besteht, ist es möglich, diese im Magnetfeld auszurichten. Anschließend werden sie durch spezielle Spulen angeregt und die dabei erzeugten Veränderungen werden gemessen. Somit lassen sich sehr exakte Schnittbilder von nahezu allen Regionen des menschlichen Körpers in beliebigen Raumebenen mit optimalem Weichteilkontrast erzeugen. Es werden im Gegensatz zur Computertomographie und zum Röntgen keine ionisierenden Strahlen verwendet. Dieses diagnostische Verfahren wird in der Medizin seit den 80er Jahren eingesetzt.
Die meisten Untersuchungen werden liegend auf dem Rücken durchgeführt. Die Untersuchungszeit beträgt im Schnitt 20 Minuten und stellt damit hohe Anforderungen an die Kooperation des Patienten, der, um eine gute Bildqualität zu erreichen, über den gesamten Zeitraum in unveränderter Position ruhig liegen muss. Bei einigen Untersuchungen bitten wir den Patienten ab und zu den Atem kurz anzuhalten.
Während der Untersuchung treten starke Klopfgeräusche in unterschiedlichem Rhythmus auf. Unsere Patienten erhalten aus diesem Grund einen Lärmschutz-Kopfhörer zum dichten Verschluss des äußeren Gehörgangs.
Auch Patienten mit Platzangst können untersucht werden. Falls nach einem ausführlichen Gespräch die Untersuchung doch nicht durchgeführt werden kann, kann ein Beruhigungsmittel angewandt werden. Allerdings darf der Patient am gleichen Tag kein Auto fahren oder schwere Maschinen bedienen.
Deshalb bitten wir Sie, in diesem Fall, zur Untersuchung eine Begleitperson mitzubringen.
Bei der klinischen Fragestellung nach Tumoren oder Entzündungen ist immer eine Kontrastmittelgabe notwendig. Das MRT-Kontrastmittel ist im Allgemeinen sehr gut verträglich und nahezu nebenwirkungsfrei. Es enthält kein Jod und kann daher auch bei Patienten mit Allergie gegen jodhaltiges Röntgenkontrastmittel eingesetzt werden. Innerhalb weniger Stunden wird das MRT-Kontrastmittel mit dem Urin wieder vollständig ausgeschieden.
Zu beachten ist, dass Träger von Cochlea-Implantaten sowie Patienten mit älteren Metallimplantaten oder Granatsplittern nicht untersucht werden dürfen. Schrittmacher-Patienten müssen eine Voruntersuchung durch den Kardiologen durchführen lassen.
Titanimplantate, die meisten Herzklappen, Stents oder feste Zahnprothesen stellen beim MR kein Problem dar.