Bei Patienten mit sehr tief sitzendem Enddarmkrebs mit gegebenenfalls Beteiligung des Schließmuskels prüfen wir, ob eine schließmuskelerhaltende Operation mit Darmnahtverbindung trotz dieser Umstände erfolgen kann. Hierfür verwenden wir modernste Diagnostik und Technologie. Sollte dies nicht möglich sein, muss der Enddarm einschließlich Schließmuskel vollständig entfernt werden, um die nötigen Sicherheitsabstände zum Tumor einhalten zu können. In dieser Situation wird die Anlage eines dauerhaften künstlichen Darmausgangs durch die Bauchdecke unvermeidbar.
In den meisten Fällen ist bei einer Enddarmkrebsoperation jedoch nur die Anlage eines vorübergehenden künstlichen Darmausgangs notwendig. Dieser dient der sicheren Abheilung der neu geschaffenen Darmnahtverbindung und kann nach ca. 6-8 Wochen bzw. 12 Wochen, je nach Notwendigkeit einer Nachbehandlung zurückverlagert werden.
Sollte bei Ihnen die Anlage eines vorübergehenden oder dauerhaften künstlichen Darmausgangs notwendig sein, stehen für Sie am Darmkrebszentrum Nagold speziell geschulte Fachkräfte, sogenannte Stomatherapeuten zur Seite, um Sie bereits schon vor der bevorstehenden Enddarmkrebsoperation vorzubereiten und nach der Operation den Umgang mit dem vorübergehenden oder dauerhaften künstlichen Darmausgang zu schulen.
Die Stomatherapeuten beginnen mit einer schrittweisen Anleitung zur Selbstversorgung, stehen für Fragen rund um Ernährung, Stomaversorgungsmaterial und bei psychosozialen Problemen zur Verfügung und leiten die sich anschließende häusliche Stomaversorgung ein.