Patienten mit einem Tumor nah am After müssen den Verlust des Schließmuskels dank einer neuen innovativen OP-Technik, der sogenannten transanalen totalen mesorektalen Exzision - taTME nicht mehr fürchten. Die spezielle Expertise hat Prof. Dr. med. habil. D. Kauff aus Mainz mitgebracht. Mit diesem minimalinvasiven Verfahren können wir genau sehen, wo der Tumor endet. Die Sicherheitsabstände lassen sich exakt definieren, wodurch nach spezieller Prüfung der Schließmuskelapparat potentiell erhalten werden kann. Die Operation erfolgt hierbei nicht wie bisher nur vom Bauchraum aus, sondern kombiniert das herkömmliche Verfahren mit einem zusätzlichen schonenden Zugang über den After. Dabei können zwei OP-Teams parallel operieren, wobei sich ein Team minimalinvasiv über den After, das andere über den Bauch in Schlüsselloch-Technik Zugang verschafft. Vereinfacht gesagt, präpariert der erste Operateur vom After aus von unten nach oben und der zweite vom Bauchraum aus von oben nach unten. Die Teams nähern sich dabei dem Tumor im Rendez-Vous-Verfahren. Mit dieser innovativen minimalinvasiven schließmuskelerhaltenden OP-Technik können wir somit unseren Patienten einen permanenten künstlichen Darmausgang ersparen. Zudem ermöglicht dieses OP-Verfahren ein total minimalinvasives Vorgehen mit kosmetisch günstigerem Ergebnis durch weniger Narben, da die Bergung des Tumors über den After erfolgen kann, wodurch ein Bergeschnitt am Bauch nicht mehr benötigt wird.
Vorteile dieser innovativen OP-Technik (taTME) im Überblick:
Bei Enddarmkrebsoperationen widmet unser Team gesonderte Aufmerksamkeit den autonomen Beckennerven. Werden diese feinen Nervengeflechte während der Operation durchtrennt, drohen unter anderem Stuhlinkontinenz, Impotenz, und Blasenfunktionsstörungen. Daher setzten wir zum Erhalt der Lebensqualität bei diesen anspruchsvollen Operationen auch auf den Einsatz des sogenannten pelvinen intraoperativen Neuromonitorings – pIOM®. Mit Hilfe der innovativen pIOM®-Technologie können wir die mitunter schlecht differenzierbaren Beckennervengeflechte bei der Operation darstellen und auf Funktionsfähigkeit prüfen. Dadurch kann die Gefahr einer Nervenschädigung minimiert werden. Professor Dr. med. habil Kauff ist Experte auf diesem Gebiet und hat das pelvine intraoperative Neuromonitoring zum Schutz der Nerven in mehr als zehnjähriger intensiver Forschung an der Universitätsmedizin Mainz mitentwickelt.
Bei der operativen Entfernung von Dickdarm- und Enddarmkrebs setzten wir auf Spitzentechnologie. Für höchste Präzision erfolgen die Eingriffe minimalinvasiv laparoskopisch mit hochauflösender 4K Kamera und auch robotisch mit dem DaVinci®-Operationssysten. Als zertifiziertes minimalinvasives Zentrum bieten wir unseren Patienten durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) geprüfte höchste Behandlungsqualität.