Im menschlichen Körper finden sich viele Schleimbeutel. Schleimbeutel sind Puffer, die ein gleiten von unterschiedlichen Strukturen erlauben, und gleichzeitig mechanische Kräfte abfedern können. Somit kommt ihnen eine wichtige Schutzfunktion zu. Die wichtigsten Schleimbeutel im Bereich der Schulter liegen unterhalb des Schulterdachs (Acromion) und unterhalb des Rabenschnabelfortsatzes (Processus coracoideus). Durch eine mechanische Reizung (z. B. knöcherner Sporn / Kalkeinlagerung) oder eine Überbeanspruchung kann sich der Schleimbeutel entzünden und starke Schmerzen verursachen.
Eine Schleimbeutelentzündung an der Schulter ist vor allem durch Schmerzen bei Nacht und Schmerzen bei Tätigkeiten über der Horizontalen gekennzeichnet. Die Schmerzen beginnen meist spontan ohne erkennbare Ursache. Mit der Zeit kann es zu zunehmenden Schmerzen kommen, die in ihrer Intensität sehr stark variieren können. Durch die Beschwerden kann die Beweglichkeit der Schulter stark eingeschränkt sein.
Als bildgebendes Verfahren hat sich die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) bewährt, da man hier die Flüssigkeit innerhalb des Schleimbeutels darstellen kann. Bei der Röntgenuntersuchung können häufig Kalkherde oder knöcherne Einengungen als Ursache der Schleimbeutelentzündung festgestellt werden. Um die Entzündungsreaktion und auch die anderen Weichteilstrukturen beurteilen zu können bedarf es jedoch einer spezifischen Bildgebung. Das MRT oder die Kernspintomographie (beide Begriffe beschreiben dieselbe Untersuchung) sind heute der Gold-Standard an der Schulter. Bei dieser Untersuchung können alle weichteiligen Strukturen der Schulter exakt und genau dargestellt und beurteilt werden (siehe Abb. 1).
Eine Schleimbeutelentzündung sollte zunächst immer konservativ behandelt werden. Durch eine gezielte konservative Therapie (z. B. Physiotherapie, Stromanwendung, entzündungshemmende Medikamente, Infiltrationen, u. a.) können die Beschwerden zu einem großen Teil erfolgreich therapiert werden.
Sollten die Beschwerden, trotz der durchgeführten Therapie, über mehrere Monate persistieren, besteht die Möglichkeit der operativen Versorgung.
Die Methode der Wahl ist dabei die sog. Schlüsselloch-OP. Über 3 kleine Schnitte von jeweils ca. 5 mm kann sowohl das Schultergelenk als auch der Raum unter dem Schulterdach dargestellt werden.
Hauptziel der Operation ist die Entfernung des entzündeten Schleimbeutels (Bursektomie). Abhängig von der Ursache für die Schleimbeutelentzündung kann in derselben Operation die zugrunde liegende Pathologie mitbehandelt werden. Besteht ein knöcherner Sporn wird zusätzlich eine arthroskopische Dekompression durchgeführt (siehe Abb.3). Bei einer Kalkschulter wird der Kalkherd entfernt.
Nach der Operation ist der entzündete Schleimbeutel entfernt und die zugrunde liegende Ursache ist behoben.
Nach der Operation darf der operierte Arm sofort, je nach Schmerzen, frei bewegt werden. Größere Belastungen und Gewichte sollten aber für ca. 6 Wochen vermieden werden. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist nach 3-4 Wochen möglich. Bei Patienten mit schwerer körperlicher Arbeit oder überwiegender Überkopftätigkeit kann der Nachbehandlungszeitraum 6 bis 12 Wochen dauern.
Gerne können Sie sich in unserer Sprechstunde vorstellen. Einen Termin erhalten Sie telefonisch über unser Sekretariat, Tel.: 07152/202-66201. Als Patient/in einer gesetzlichen Krankenkasse benötigen Sie eine Überweisung vom Chirurgen, Orthopäden oder Unfallchirurgen. Privatpatienten erhalten einen Termin in der Privatsprechstunde. Bitte bringen Sie zum Termin alle Ihnen vorliegenden ärztliche Befunde und Röntgenbilder (einschließlich MRT/ CT) auf CD mit.