Bauchspeicheldrüsenkrebs ist ein der aggressivsten Tumoren. Die erfolgreiche Behandlung erfordert eine optimale Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten. Dies ist am besten in den zertifizierten Zentren der Deutschen Krebsgesellschaft und deren Kooperationspartnern gewährleistet. Dort werden alle wichtigen Therapieschritte in einer Konferenz der beteiligten Disziplinen besprochen.
Am häufigsten bildet sich ein Bauchspeicheldrüsentumor im Kopfbereich der Bauchspeicheldrüse. Dort kann er leicht zur Einengung des Gallengangs führen, was sich in einer Gelbsucht äußert, die häufig das erste und einzige Symptom dieser Erkrankung ist. Ist eine solche schmerzlose Gelbsucht aufgetreten, sind Laboruntersuchungen, eine Computertomographie (CT) angeraten. Wenn dadurch andere Ursachen wie Hepatitis oder Gallensteine ausgeschlossen wurden, sollte, wenn möglich, eine Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes erfolgen. Nur in bestimmten Situationen ist es sinnvoll, Gewebeproben aus diesen Tumoren zu gewinnen, da dies zu Streuungen führen kann und die Ergebnisse oft nicht eindeutig sind.
Die Operation ist eine der größten Eingriffe in der Bauchchirurgie (Whipple´sche Operation). Dabei werden der Zwölffingerdarm, der Bauchspeicheldrüsenkopf, die Gallenblase und ein Teil des Gallengangs entfernt. Das Operationsrisiko hängt sehr stark von der Erfahrung der Klink mit dieser Operation ab. Daher werden heute von allen Fachgesellschaften wie auch den Krankenkassen zur Behandlung in einem Zentrum geraten. Nach der Operation ist in der Regel eine mehrtägige Betreuung auf der Intensivstation notwendig. Trotz der großen Operation müssen die Patienten am ersten Tag nach der Operation das Bett verlassen und werden intensiv physiotherapeutisch betreut. Bei optimalem Verlauf können die Patienten ca. zehn bis zwölf Tage nach der Operation die Klinik verlassen. Als Folge der Operation kann in ca.30% der Fälle eine Zuckerkrankheit (Diabetes) auftreten, die mit Insulingaben behandelt werden muss. Zudem ist bei den meisten Patienten eine Gabe von Verdauungsenzymen für einen normalen Verdauungsablauf notwendig. Der Umgang mit diesen Folgen wird ausführlich mit den Patienten besprochen und in Schulungen vermittelt.
In der Regel ist eine Reha-Behandlung über drei Wochen sinnvoll. Zudem raten wir zu einer Begleitung durch eine Selbsthilfeorganisation.
Inzwischen liegen eindeutige Beweise vor, das eine Chemotherapie nach einer erfolgreichen Operation die Heilungschance beim Bauchspeicheldrüsenkrebs deutlich erhöht, so dass diese, wenn immer möglich, durchgeführt werden sollte.