Inzwischen ist eindeutig belegt, dass ein Teil der Patienten mit Lebermetastasen insbesondere als Folge des Dickdarmkrebs durch eine Operation geheilt werden können. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Metastasen komplett entfernt werden können.
Ob dies möglich ist, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Zunächst ist wichtig, ob die Leber selbst gesund oder vorgeschädigt ist (Leberzirrhose, laufende Chemotherapie). Dann ist entscheidend, dass jeweils ein Teil der verschiedenen Lebergefäße erhalten bleiben kann. Ist dies gewährleistet, muss zuletzt auch noch genügend gesundes Lebergewebe zurückbleiben (0,5 Prozent des Körpergewichts), um ein Überleben zu sichern. Reicht die Menge an verbleibendem Lebergewebe nicht aus für eine sichere Operation, gibt es verschieden Verfahren das Wachstum dieses Leberanteils vor der Operation anzuregen. (Pfortaderembolisation, ALPPS). Damit können viele Patienten dann doch noch sicher operiert werden. Auch wenn eine Operation aufgrund zu großer Tumore nicht möglich ist, kann diese durch eine vorgeschaltete Chemotherapie häufig erreicht werden.
Werden diese Faktoren berücksichtigt, können heute Leberoperationen, gerade bei Lebermetastasen, mit sehr guten Ergebnissen durchgeführt werden. Notwendig dafür sind aber eine exzellente bildgebende Diagnostik (CT, MRT), und eine große Erfahrung in der Beurteilung der Operabilität und operativen Technik. Hilfreich bei der Operation sind zudem Geräte wie der Ultraschalldissektor (CUSA) oder das Wasserstrahlskalpell. Mit diesen Geräten können wir Leberoperationen sehr übersichtlich und mit nur minimalem Blutverlust durchführen.
Neben Lebermetastasen können auch Tumore, die von der Leber selbst ausgehen (Leberkrebs) in dieser Weise behandelt werden. Eine Besonderheit hierbei ist allerdings, dass bei dem typischen Leberkrebs (HCC) meist eine Leberzirrhose vorliegt und damit die Bedingungen für eine Operation eher ungünstiger sind.